Pete Doherty: Der personifizierte Bad-Boy
23.3.2012, 16:00 UhrEs hätte auch anders laufen können: In seiner Schulzeit war Pete Doherty zwar kein Musterschüler, brachte jedoch stets gute Noten nach Hause. Im zarten Alter von 17 Jahren gewann er bereits einen Poesiewettbewerb und wurde als Kulturbotschafter des British Council nach Russland geschickt. Seine eigentliche Liebe war aber bereits damals die Musik und so scheint es wie ein Wink des Schicksals, dass er nach seinem abgebrochenen Studium auf den Gitarrist und Sänger Carl Barât traf.
Zusammen gründeten Barât und der damals 18-jährige Doherty die Band The Libertines, zu deutsch "Die Freigeister". Ihr gleichnamiges zweites Album gilt unter Kritikern als Meilenstein des Indie-Rocks. Der Langspieler stellte aber auch das Ende der wirklich produktiven Zeit des Skandalrockers dar: Pete Doherty entdeckte Crack, Heroin und Cannabis für sich. Trauriger Höhepunkt war ein Einbruch in die Villa von Band-Kollege Barât, bei dem er Instrumente stahl und sie für Drogen versetzte - Endstation Drogensucht.
"Ich unterscheide mittlerweile zwischen meinem Pete und dem Medien-Pete. Mein Pete ist mein Freund und ein selten begabter Musiker dazu", sagt der ehemalige Libertines-Kollege Carl Barât gegenüber jetzt.de. Verzweifelt versucht Doherty seit Jahren auch musikalisch wieder Fuß zu fassen - vergeblich. Sein Projekt "Babyshambles", welches er 2004 mit Patrick Walden ins Leben rief, zerbrach an der Unprofessionalität des 33-Jährigen.
Seitdem jagt ein Skandal den Nächsten. Verlobung und Trennung mit Kate Moss, Heroinspritzen vor der Kamera oder das Schmettern der ersten Strophe des Deutschlandlieds bei einem Konzert: Doherty lässt keine Geschmacklosigkeit aus. Von seiner musikalischen Begabung ist nur noch sporadisch etwas zu sehen.
Neue Veröffentlichungen? Fehlanzeige. Gelegentliche Liveauftritte halten ihn über Wasser, wie zum Beispiel der kommende bei Rock im Park. Ob Pete Doherty mit der Performance an alte Zeiten anknüpfen kann, ist unklar. In jedem Fall bleibt er aber einer der letzten echten Rocker, frei nach dem Motto: Sex, Drugs & Rock'n'Roll. So auch am Freitag, 1. Juni, auf der Alternatstage von 17.55 bis 18.40 Uhr bei Rock im Park.
Genre: Indie-Rock
Herkunft: Hexham (England)
Bisherige Alben:
Up In The Bracket (2002, The Libertines)
The Libertines (2004, The Libertines)
Down In Albion (2005, Babyshambles)
The Blinding-EP (2006, Babyshambles)
Shotter's Nation (2007, Babyshambles)
Aktuelles Album: Grace/Wastelands (2009, Solo)
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