Baumer im Trichinentempel

Harald Baumer

Berlin-Korrespondent der NN

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16.3.2019, 08:00 Uhr
In der Mitte des Theaters fuhr ein Aufzug tote Pferde in den Hörsaal.

© Harald Baumer In der Mitte des Theaters fuhr ein Aufzug tote Pferde in den Hörsaal.

Ganz nebenbei handelt es sich um das älteste erhaltene akademische Lehrgebäude Berlins, entworfen von Carl Gotthard Langhans. Hier, in diesem Kuppelbau mit steil ansteigenden Sitzreihen und verzierten Holztreppen, wurden ab 1790 Tierärzte ausgebildet. Mit modernster Technik übrigens. Es gab sogar einen Aufzug, mit dem tote Tiere wie Pferde vom Keller in den Lehrsaal gefahren und dort vor Studenten seziert wurden.

Heute finden hier gelegentlich Ausstellungen, Konzerte und Empfänge statt - dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr kann man das Medizin-Theater als Normalbürger besuchen. Ich habe mich mal kurz auf einen der Studentenplätze gesetzt und mir vorgestellt, wir schrieben das Jahr 1800. Die Berliner, kess wie sie sind, hatten schnell einen Spitznamen für das markante Gebäude parat (außen im Stile einer Villa, innen ein Kuppelbau): Trichinentempel.

So kommen Sie hin:
Tieranatomisches Theater, Zugang über Luisenstraße 56, 10117 Berlin.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln am besten über die Station Oranienburger Tor der U-Bahn-Linie 6. Von dort sind es 700 Meter zu Fuß.

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