Aktion „Her mit dem Handy“ verlängert
01.10.2010, 18:48 Uhr
Seit zirka drei Jahren sammelt die Initiative bundesweit Altgeräte, verkaufet sie an einen Recyclingbetrieb und unterstütztet mit dem Erlös bedrohte Indianervölker im Amazonasgebiet.
„Eigentlich sollte die Aktion nur bis Ende des Jahres laufen, wegen des großen Erfolges führen wir sie nun aber weiter“, sagt Rossemary Brückner-Hospedales von der Jesuitenmission. Über 6000 ausgemusterte Handys hat die Organisation schon eingesammelt und an das Münchner Recycling-Unternehmen Zonzoo weitergegeben.
Je nach Zustand bekommt die Jesuitenmission einen kleinen Betrag für die Altgeräte. Im Durchschnitt sind es etwa drei Euro. In München werden alle Geräte genau unter die Lupe genommen. Gut erhaltene Handys landen als Gebrauchtgeräte auf dem Markt. Defekte oder zu alte Mobiltelefone werden in dem Spezialbetrieb zerlegt und geschreddert. In weiteren Verfahren werden Rohstoffe wie Kupfer oder Gold zurückgewonnen. Aus 3000 Handys kann man immerhin ein Kilogramm Gold gewinnen. Beim Recycling-Verfahren werden außerdem giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber, die in Batterien stecken, umweltgerecht entsorgt.
Nicht nur in den Räumen der Jesuitenmission, die gemeinsam mit dem Caritas-Pirckheimer-Haus und der Offenen Kirche St. Klara in einem Gebäudekomplex in der Königstraße residiert, kann man seine ausgemusterten Mobiltelefone abgeben. „Wir haben rund 200 Kontakte in ganz Deutschland“, erzählt Brückner-Hospedales. Unter anderem in Bonn, Berlin und Essen stehen Sammelboxen der Initiative. Aber auch in Nürnberg beteiligen sich Firmen, Schulen, Gemeinden und Vereine an der Aktion „Her mit dem Handy“.
Seit einigen Wochen beteiligen sich auch die Frauen-Union und die Senioren-Union der CSU im Kreisverband Nürnberg-Süd an der Aktion. Altgeräte können bei Jutta Bär, Leerstetter Straße 10, und bei Werner Gruber, Nebelhornring 38, abgegeben werden.
Materialpaket mit Plakaten und Flyern
Firmen und Einrichtungen, die Interesse an der Aktion haben, können sich an die Jesuitenmission wenden. „Wir schicken dann ein Materialpaket mit Flyern, Plakaten und Aufklebern für die Sammelboxen“, so Brückner-Hospedales. Außerdem bietet die Organisation Informationen und Workshops zum Beispiel zu den Themen „Recyclofonieren“, Globalisierung und Gefährdung der Menschenrechte an.
Tel. 2346-160 oder www.werkstatt-weltweit. info