Aus für das Jugendhaus Fünfeckturm
7.10.2011, 07:38 UhrSchon 2009 war der dortige Betrieb eingestellt worden, weil das Gebäude nicht mehr den Brandschutzrichtlinien entsprochen hatte. Mitte 2010 hatte der Jugendhilfeausschuss allerdings entschieden, dass der Turm saniert wird, um ihn weiterhin als offenen Jugendtreff nutzen zu können.
Letztlich aber waren die Bedenken der Feuerwehr zu groß – bei einem Brand sei es enorm schwierig, den Menschen dort zu helfen. Diese Sicherheitsbedenken müssten respektiert werden, argumentierten Sozialreferent Reiner Prölß, Grünen-Fraktionschefin Brigitte Wellhöfer und Reimüller. SPD-Stadtrat Michael Ziegler hat indes wenig Verständnis für die Schließung – immerhin müsse der Turm in jedem Fall saniert werden, warum er dann für die Kinder und Jugendlichen nicht mehr genutzt werden könne, sei nicht nachvollziehbar.
Prölß sagte, dass die Stadtspitze intensiv nach Lösungen gesucht habe, weil sie um die Bedeutung des Turms, den Ziegler als „Flaggschiff der Kinder- und Jugendarbeit“ bezeichnete, wisse; doch die Sicherheit stehe nun mal an erster Stelle. Die Stadt werde sich nun bemühen, den Jugendlichen in der Altstadt ein alternatives Angebot zu machen, sagte Reimüller; es würden bei den Haushaltsverhandlungen für 2012 auch Gelder für eine Anmietung beantragt.
Als Interimslösung soll bis dahin ein „Jugendbüro Altstadt“ eingerichtet werden, an das sich die jungen Nürnberger mit ihren Anliegen wenden können. Die Stadt sieht Handlungsbedarf, weil vor dem Fünfeckturm in der Altstadt bereits etliche andere Jugendeinrichtungen geschlossen werden mussten.
Ein Jugendtreff auf dem Augustinerhof
Als mögliche Standorte für einen zentralen Jugendtreff schlug Ziegler die Räumlichkeiten der früheren Szene-Disco „Indaba“, die im Gewerkschaftshaus am Kornmarkt beheimatet war, vor; CSU-Stadtrat Marcus König könnte sich vorstellen, dass man auf dem Augustinerhof einen Jugendtreff einrichten könnte. Diesen Vorschlag bezeichnete Wellhöfer zwar als „apart“, hält ihn aber für nicht realisierbar.
Das Jugendamt werde mit seinen Mitteln kaum die finanziellen Vorstellungen des Unternehmers Gerd Schmelzer, dem das Gelände gehört, erfüllen können. Die Ausschussvorsitzende Claudia Arabackyj sagte, dass die Nachricht vom Ende des Jugendzentrums Fünfeckturm wie eine Bombe bei ihr eingeschlagen sei.
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