Das Schwimmzentrum wird rund

16.09.2011, 07:20 Uhr
Das  Schwimmzentrum wird rund

Dass eine der beiden Varianten des planenden Architekturbüros Dr. Krieger aus Velbert gewinnt, gilt jedoch als so gut wie ausgeschlossen: Die Entwürfe waren beim Baukunstbeirat vernichtend kritisiert worden. Man hatte dafür plädiert, sich für die Fassade Hilfe bei anderen Architekturbüros zu holen. Gestern stellten die Architekturbüros Zinnober (Dresden) und RKW (Düsseldorf) ihre Visionen vor.

Die jungen Dresdner Architekten Lothar Heinzelmann und Hendrik Just fassten den Begriff „Fassadenwettbewerb“ etwas weiter – und veränderten gleich die komplette Form des Schwimmbads – ohne jedoch die Funktionalität zu vernachlässigen, lobte Willi Egli, der Vorsitzende des Baukunstrates. Von der Eingangshalle gelangt man direkt in die Sauna, hat aber auch den Blick durch die Schwimmhalle. Die Grundschüler kommen auf dem Weg zu den kleinen Becken nicht am großen Schwimmerbecken vorbei – eine Sicherheitsauflage der Stadt. Im oberen Geschoss gibt es ein Restaurant und eine Besuchergalerie.

Auch energetisch ist der Entwurf eine runde Sache: Laut Berechnungen der Architekten wird durch die kleine Außenfläche des Bades wenig Energie verbraucht. Zusätzlich können Solarzellen auf Teilen des Daches angebracht werden. Dieses ist dreimal „gefaltet“, hat also Einkerbungen, die das Dach in vier Teile unterteilen. Auch der Innenraum wird dadurch optisch zerteilt, bleibt aber dennoch komplett offen – ohne Verglasungen und Türen.

Die Fassade selbst ist fast rundum verglast und ansonsten in rotbraunem Blech gehalten – hier mussten sich die Architekten an die knappen Kostenvorgaben halten, die die Stadt vorschrieb. Die Dresdner machten aber auch klar, dass weder am Material noch an der Farbe ihr Herz hängt.

Der Entwurf des Düsseldorfer Büros RKW ist klassischer: Architekt Andreas Middendorf hat den Grundriss beibehalten, die Fassade gestrafft und beruhigt sowie mit hellen Eternitplatten versehen. Auch hier sind Teile der Fassade verglast. „Gäbe es die runde Variante nicht, hätten wir für diesen Entwurf plädiert“, sagte Egli. Der Dresdner Entwurf sei jedoch innovativer und täte Nürnberg gut. Es sei kein Unglück, wenn sich die Stadt doch für die Düsseldorfer Variante entschiede. „Aber freudestrahlend sehen Sie uns, wenn Sie sich zu dem runden Entwurf durchringen können.“ Am Montag wird entschieden, welcher Entwurf den Fassadenwettbewerb gewinnt.

 

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