Ein Fehler, der Wellen schlug

10.3.2011, 14:44 Uhr
Ein Fehler, der Wellen schlug

© NZ

Was war passiert?

In dem in unserer Stadtbeilage "Nürnberg-plus" erschienenen Beitrag "Das Sprühparadies in der Münchener Straße" hieß es im ersten Absatz:

Narrenhände beschmieren Tisch und Wände. Im Alltag ist Graffiti keine Kunst, sondern eine Zumutung. Zwar ist ein Schaltkasten – das bevorzugte Objekt der Sprayer – an und für sich keine ästhetische Offenbarung, aber beschmiert wirkt er noch hässlicher. Zumal viele noch nicht einmal den so genannten Tag beherrschen, also den schwungvollen Namenszug, son­dern einfach nur ihren Namen hin­schreiben, Acab beispielsweise, einen türkischen Vornamen. Offensichtlich ist es einigen türkischen Jugendlichen ein Bedürfnis, nur ja die Vorurteile zu verstärken und Öl in das von Sarrazin entfachte Feuer zu gießen.

Unabhängig von der Aussage ist Acab kein türkischer Vorname, sondern die Abkürzung für   "All Cops Are Bastards".  Das wissen viele, manche aber auch nicht. Dass das so in die Zeitung kommen konnte, ist ein Fehler, der eigentlich nicht passieren darf. Wir bemühen uns, Fehler nach Möglichkeit zu vermeiden. Aber leider gelingt uns dies nicht immer vollständig.

Der Autor hat zur Richtigstellung für die Zeitung folgende Stellungnahme verfasst:

Fremdenfeindlichkeit liegt mir fern – zeigt doch schon mein Name, dass ich selber einen Migrationshintergrund habe. Dass Acab ein türkischer Vorname sei, hat mir eine Lehrerin erzählt. In Unkenntnis der Tatsache, dass es „All Cops Are Bastards“ heißt, erschien mir diese Auskunft glaubwürdig.    Magnus Zawodsky

Dieser Fehler hat aber auch im Internet hohe Wellen geschlagen.

Das Bildblog, in dem regelmäßig Fehler aus der Bildzeitung, aber auch anderen Medien aufgegriffen werden, hat den Fauxpas publik gemacht. Über Facebook oder Twitter wurde der Beitrag deutschlandweit verbreitet und diskutiert. Insofern reicht eine Entschuldigung in der Zeitung nicht aus. Dies umso mehr, als durch die Verkürzung des Beitrags im Bildblog auf den oben zitierten Ausschnitt und weiterere Verkürzungen in den Social Networks durchaus der Eindruck entstehen konnte, die NZ schüre Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit.

Das liegt uns jedoch fern. Hier ist ein Fehler passiert, für den wir uns auch in aller Form entschuldigen. Eine fremdenfeindliche Gesinnung haben allerdings weder wir noch der Autor des Beitrags.

Hier finden Sie noch einmal den gesamten Artikel (die sachlich falsche Passage haben wir sicherheitshalber durchgestrichen).

 

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