Eingreiftruppe gegen Hundekot
08.01.2010, 00:00 Uhr Hundekot ist eines der zentralen Themen, über das sich die Bürger aufregen, die beim SÖR-Beschwerdetelefon anrufen (die NZ berichtete) - und so schaffen es die Häufchen auch beim Pressegespräch zum einjährigen Bestehen des städtischen Eigenbetriebs auf die Tagesordnung. SÖR-Mitarbeiter Hans-Peter Kauppert hat Förther zufolge zehn bis zwölf Vorschläge erarbeitet, von denen einige im neuen SÖR-Werkausschuss des Stadtrates diskutiert werden sollen. Ins Detail wollen Förther und der kaufmännische Werkleiter Ronald Höfler noch nicht gehen. Laut Höfler geht es aber darum, ordnungsrechtliche Möglichkeiten zu verbessern - bisher werden sehr wenige der «Sünder», die die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner nicht aufheben, erwischt und mit einem Bußgeld belegt.
Obendrein denkt man bei SÖR über besagte Eingreiftruppe und über die Abschaffung der in den Parks stehenden Spender mit Hundekottüten nach. «Die Tüten werden oft von Kindern zweckentfremdet, weil sie sich als Wasserbomben bestens eignen», sagt Höfler. Daher stelle sich die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, die Hundehalter direkt mit den Plastiksäckchen zu versorgen.
Ein weiteres Thema, das zuletzt die Gemüter erregte: Der Einsatz von Tropenholz für städtische Parkbänke. «Wir wollen nicht der deutschen Eiche das Wasser abgraben», versichert Höfler. Aber er plädiert nach wie vor für eine offene Ausschreibung, in der das Tropenholz mit den Produkten der heimischen Holzwirtschaft in Konkurrenz treten kann - sofern es aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung stammt. «Im Regelfall wird das Tropenholz dann günstiger sein», sagt Höfler. Es liege aber an der heimischen Holzwirtschaft, das Gegenteil zu beweisen. Der Umweltausschuss befasst sich am 25. Februar abschließend mit dem Thema. Auch wenn Förther und Höfler zu den Tropenholz-Plänen stehen, räumen sie ein, die eigene Argumentation anfangs nicht tief genug ausgearbeitet zu haben. Zudem zeigt sich die dreiköpfige SÖR-Führungsspitze, zu der noch der Technische Werkleiter Karl-Heinz Kubanek gehört, hinsichtlich des Colleggartens selbstkritisch - dort riefen die Baumfällungen Proteste hervor. «Hier gab es große Probleme bei der Vermittlung unserer Planung», sagt Höfler.
Einen Erfolg sieht das Trio darin, dass es sehr rasch gelungen sei, aus der Zusammenlegung von Straßenreinigung, Gartenbau- und Tiefbauamt Synergieeffekte zu erzielen. Als Beispiel nennt SÖR die in nur acht Wochen aufgestellte WC-Anlage am Vestnertorgraben. Beim Bau der Ostendstraße sei man trotz der Umstrukturierung im Termin- und Kostenplan geblieben. Das Servicetelefon ( 2 31-76 37) werde mit durchschnittlich 120 Kontakten täglich sehr gut angenommen, jeder Anrufer erhalte in höchstens fünf Tagen eine Antwort.
Diejenigen der 860 SÖR-Mitarbeiter, die für die Pflege von Straßen und Parks in Süd-, Nord- und Innenstadt zuständig sind, sollen künftig am Pferdemarkt untergebracht werden, ab dem Frühjahr wird dort gebaut. Zudem fällt 2010 die Entscheidung über den Standort der SÖR-Zentrale, in der dann die Verwaltung sitzt. Favorit ist nach wie vor das Fuchsloch.
Noch vergibt SÖR viele Aufträge an externe Firmen, etwa an Fuhrunternehmen. Förther und Höfler wollen prüfen, in welchen Bereichen es günstiger wäre, die Aufgaben selbst zu stemmen. Immerhin steht SÖR unter Sparzwang: Statt vorher 50 Millionen Euro erhält der Eigenbetrieb 2010 nur noch 46 Millionen aus dem städtischen Haushalt. Zudem will Förther bei der Pflege der Wege vorausschauender agieren, um kostenaufwändige Sanierungen zu vermeiden: «Man muss eine Straße nicht erst flicken, wenn der Unterbau im Eimer ist.»
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