Fazit der Vorrunde im Hallenfußball
07.01.2011, 18:47 Uhr
Am Anfang stand der Melde-Schock: Statt früher zwölf oder elf kamen diesmal nur noch neun Vorrundengruppen zustande. Einige Teams gönnten sich eine Auszeit oder heuerten lieber bei der BFV-eigenen Konkurrenz, dem Futsal, an. Die nach Möglichkeit körperlose, aber auch bedeutend langweiligere Version des Hallenkicks hatte heuer fünf Vorrundengruppen zu bieten, dabei ging das Interesse der Zuschauer jedoch gegen Null. BFV-Gruppenspielleiter Ingo Frühbeißer jedenfalls durfte in der Halle Röthenbach-Ost die mitgebrachte Kasse gleich wieder einpacken.
Wie gut, dass es da Sponsoren-Gelder gibt! Die Turniere im gesamten Freistaat werden von Lotto Bayern unterstützt. Zusätzlich ist in Mittelfranken der VGN ein langjähriger, zuverlässiger Partner. Dessen Öffentlichkeitsreferent Gerhard Zuber hat als erfolgreicher Amateurtrainer auch schon ein paar Kapitel des Nürnberger Hallenspektakels mitgeschrieben.
Doch dann hatte der Hallenfußball erst einmal mit dem Schnee-Chaos zu kämpfen. Die ersten vier Turniere am 11. und 12. Dezember am Berliner Platz fielen ins Wasser. Genauer gesagt: Nach den ergiebigen Schneefällen – mit nachfolgendem Regen – hatte die Stadt die Hallen für das dritte Adventswochenende gesperrt; da war guter Rat teuer.
Als Ausweich-Termin fanden der Nürnberger „Hallenchef“ Frühbeißer und Co. endlich – unter anderem – den zweiten Weihnachtsfeiertag. Ein Zeitpunkt, der den Vereinen, im Gegensatz zu früheren Jahren, nicht mehr so recht passt. Doch letztlich konnte dann doch gespielt werden.
Die größten Aufstellungs-Probleme hatte hier offenbar der TSV Altenfurt, der zum Ausklang des Weihnachtsfests wohl „im engsten Kreis“ spielen wollte – und keinen einzigen Auswechselspieler zum Berliner Platz mitgebracht hatte. Allerdings: Was das kleine Häuflein aus der Kreisklasse 5 dann ablieferte, verdient Respekt und einen eigenen Absatz. Nicht nur äußerst fair traten die Altenfurter auf, sondern sie spielten auch noch – saugut! Nur ihrer miesen Chancenverwertung hatten sie es zu „verdanken“, dass es gegen den Favoriten TSV Johannis 83 nicht zum Gruppensieg reichte. Und das waren sie, die
Glorreichen Fünf: Lukas Gehle (Tor), Jan Kuderna (Spielertrainer), Tobias Schlund, Stefan Walther, Thilo Kuke – und als Betreuer auf der Bank die „gute Seele“ Andy Majerke.
Dafür kam gleich im neuen Jahr die Zuschauer-Flut – und mit ihr die Tor-Flut. Am Sonntag, 2. Januar, hatten die Fans endlich wieder Lust auf Fußball. Auch wenn es sich hierbei zu einem großen Teil um die Fans des TSV Buch handelte – dem altehrwürdigen BBZ-Schuppen merkte man es förmlich an, wie er sich über den Besuch – fast 400 Schaulustige – freute. Am Ende freuten sich dann vor allem die Bucher über den Turniersieg – und die technisch versierten Kicker des Türkischen SV Gostenhof, die ebenfalls noch in die Zwischenrunde einzogen. 65 Treffer fielen in den zehn Gruppenspielen, alle Achtung!
Die Tor-Flut-Steigerung sollte nicht lange auf sich warten lassen. Gleich am Abend bejubelten wiederum über 200 Fußballfreunde nicht weniger als 80 Tore in den zehn Duellen. Hatte am Nachmittag der Türkische SV Gostenhof noch mit einem 10:1 über die SpVgg Zabo Eintracht – das Rumpfteam des Tages mit anfangs einem, am Ende null Auswechselspieler – brilliert, so konnte das der Bezirksoberligist Dergahspor mit einem 13:1 über den SV Wacker später sogar noch überbieten. Und im „Endspiel“ gegen den noch amtierenden Kreismeister SV Eyüp Sultan reichte es mit 7:1 zu einem weiteren Kantersieg.
Als Top-Torjäger brillierte dabei wieder einmal Necati Güler (20), der es auf acht „Kisten“ brachte. Im Vorjahr schoss er noch Cagrispor in die Bezirksliga, jetzt hat er bei den Kollegen von Dergah und damit eine weitere Liga höher angeheuert. Einen Höhepunkt in der Nürnberger Hallenhistorie brachte freilich auch das spektakuläre Fallrückziehertor von Tuspo-Torjäger Faruk Özkan.
Der Anzeigetafel-Kollaps am 2. Januar war ebenso bemerkenswert. Auch die Sirene und das Mikrofon hatten keinen „Saft“ mehr (und draußen im Foyer auch die fleißigen Verkäufer des
SV 73 Süd), so dass Turnierleiter Peter Vasel und Sohn Thorsten wie frühere Marktschreier die Ergebnisse verkünden mussten. Öfter mal was Neues...
Doch beim Vorrunden-Abschluss war schon wieder alles behoben. Es war nur eine Sicherung im Keller, die Zicken gemacht hatte. So sind jetzt alle gespannt, wie es weitergeht – heute mit den ersten beiden Zwischenrundengruppen an eben jenem Berliner Platz, morgen mit den anderen beiden Gruppen in Altenfurt.
Der Hallenfußball lebt!
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