Kein Geld für die Aula der Lothar-von-Faber-Schule
13.12.2011, 19:55 Uhr Es ist kein leichter Gang, den die beiden SPD-Politiker an diesem Dienstagmorgen antreten. Sie wissen, dass sie mit ihrer Nachricht Hoffnungen zerstören, Enttäuschung erzeugen und auch stillen Zorn. Er habe großes Verständnis für das Anliegen der Lehrer und Schüler, sagt Christian Vogel. Aber wenn der Stadtrat heute in seiner Sitzung für das Projekt entscheiden würde, dann müsse er auch sagen, wo gestrichen wird. Welches Vorhaben dann nicht mehr finanziert werden könne.
Vogel erklärt den jungen Leuten, die gekommen sind, um ihren Schulleiter Heinrich Pelz zu unterstützen, wie prekär die finanzielle Lage der Stadt momentan ist. Dass sie sich eben nicht noch zusätzlich dreieinhalb bis fünf Millionen Euro für die Sanierung der Aula aus den Rippen schneiden könne. „Deshalb werden wir morgen im Stadtrat keine Entscheidung für die Aula treffen.“
Die Schüler stehen in der Kälte und hören schweigend zu. Sie fühlen sich benachteiligt, können nicht verstehen, warum gerade für sie kein Geld da sein soll. Sie haben in ihrem Schulgebäude keinen Platz für Versammlungen, für Ausstellungen oder Elterninformationsabende. Die Schule ist beliebt, sie platzt aus allen Nähten (die NZ berichtete). „Seit 40 Jahren wird um diese Aula gerungen“, sagt Heinrich Pelz. „Ich bin nun schon der fünfte Schulleiter, der sich vermutlich die Zähne daran ausbeißt.“
Auch Anja Prölß-Kammerer wirbt um Verständnis für die Haltung ihrer Partei. „Die Stadt steht vor gewaltigen Aufgaben, wir müssten die Kindertagesstätten ausbauen, Hortplätze schaffen, die Brecht-Schule neu bauen. Wir müssen dort anfangen, wo die Dringlichkeit am größten ist. Das heißt ja deswegen nicht, dass wir die Aula nicht wollen.“
Zufrieden sind Schüler und Lehrer mit dem, was sie zu hören bekommen, nicht. Sie wollen wissen, wie es nun mit ihrer Aula weitergehen soll, ob man sie einfach verfallen lässt. Vogel sagt dazu ganz klar Nein. Die Stadt sei sich ihrer Verantwortung bewusst, das Denkmal zu erhalten. Einem Gutachten zufolge würde eine Instandsetzung grob geschätzt etwa 500 000 Euro kosten. „Das wäre immerhin nur ein Zehntel der Sanierungskosten.“
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