Kommentar: Ausgegrenzte Jugendliche

17.4.2011, 18:58 Uhr

Der Leiter des Wasserwirtschaftsamts, Ulrich Fitzthum, und Umweltreferent Peter Pluschke bemühten sich vorbildlich, zweieinhalb Stunden lang in der Thusnelda-Schule Ideen und Anregungen für die Umgestaltung des Wöhrder Sees zu bekommen. Bei der Bilanz wies Fitzthum aber darauf hin, dass es wohl nur dort zu neuen Freizeitmaßnahmen kommen kann, wo technisch am See etwas verändert wird. Für anderes sei kein Geld vorhanden. Pluschke lobte dagegen die Forderungen nach einer Entzerrung der Fuß- und Radwege sowie den Wunsch nach einem Wasserspielplatz für Kinder. Andere Vorschläge wie den nach einer Kanustrecke oder nach Surfen auf dem See wurden von ihm schnell als „unwahrscheinlich“, weil konfliktträchtig hingestellt.

Wenn beide Aussagen Bestand haben, dann passiert für die Interessen von Jugendlichen oder jüngeren Erwachsenen gar nichts, denn ihre Aktivitäten könnten immer auch einmal mit Lärm verbunden sein. Nein, bei solchen Ausgangspositionen wird der bunte Strauß von Ideen nicht zum Blühen kommen. Da bleibt nur die Farbe seniorengrau für den Wöhrder See übrig.

Wie egoistisch zum Teil argumentiert wurde, mögen noch zwei Beispiele zeigen: Ein Vertreter von Bayern 07 lobte die Gastronomie rund um den Wöhrder See als so gut, dass man gar nichts verändern müsse. Na klar, wer selber einen Gastronomen unter Vertrag hat, scheut die Konkurrenz. „Gut“ ist jedenfalls etwas anderes. Die Vertreterin der Norikus-Hausverwaltung meldete sich zu Beginn der Diskussion zu Wort, sagte zu allem „Nein“ und verschwand. Wenn man wirklich bereit ist, gemeinsam nach den besten Lösungen zu suchen, dann müssen alle Beteiligten erst einmal lernen zuzuhören.

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