Nordanbindung: PFT bremst Baubeginn aus

3.3.2012, 11:33 Uhr
Nordanbindung: PFT bremst  Baubeginn aus

Wie berichtet, hat die Regierung von Mittelfranken nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens die Nordanbindung Mitte Februar zwar grundsätzlich genehmigt, den Baubeginn aber an den Nachweis geknüpft, dass sich die im Boden befindlichen Polyfluorierten Tenside (PFT) und die geplante Baustelle nicht mehr beeinflussen. Auch wurden vom Staatlichen Wasserwirtschaftsamt hohe Anforderungen an den Umgang mit Grundwasser im Rahmen der Baumaßnahme gestellt. Es sollen keine Schadstoffe in Bereiche verlagert werden, die bislang noch nicht belastet sind. PFT sind Altlasten von Löschschaumrückständen der Flughafenfeuerwehr, sie sind extrem haltbar und werden auch in Kläranlagen kaum abgebaut. Zwar gibt es noch keine Grenzwerte, doch ist bislang nachgewiesen, dass PFT die menschliche Leber schädigen kann. Mit Tierversuchen wurde dokumentiert, dass der Stoff das Wachstum von Tumoren fördert.

In einer Stellungnahme der Verwaltung für den Stadtrat heißt es: „Der Nachweis, dass sich Altlast und Baumaßnahme nicht beeinflussen, ist nicht zwingend daran gebunden, dass die Altlast beseitigt ist. So könnte auch mit technischen Maßnahmen sichergestellt werden, dass durch die Bauwasserhaltung keine Verschleppung der Schadstoffe im Untergrund erfolgt.“ Solche Verfahren seien für PFT allerdings noch nicht bekannt. Es müsse außerdem erst einmal für ein Beweissicherungsverfahren erkundet werden, in welchem Umfang das Flughafen-Gelände tatsächlich mit PFT kontaminiert ist. Bislang wurden PFT-Rückstände an 13 Grundwasser-Messstellen und im Löschwasserbecken Ost gefunden.

Die Bedingungen, die von der Regierung Mittelfranken an den Baubeginn gestellt werden, bedeuten nicht, dass der Planfeststellungsbeschluss keine Wirksamkeit hat. Eine aufschiebende Wirkung haben nur Klagen. Nach der Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses endet die Klagefrist am 19. April 2012. Der Bund Naturschutz hat schon angekündigt, dass er klagen will. Bei der Boden-Sanierung arbeitet die Stadt eng mit der Landesamt für Umwelt zusammen. Da es keine Erfahrungen mit PFT-Belastungen gibt, geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Sanierung mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird.
 

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