Frei.Wild beim Echo: Kraftklub und Mia sagen ab

7.3.2013, 15:40 Uhr
Frei.Wild beim Echo: Kraftklub und Mia sagen ab

© Caroline Seidel (dpa)

Zuvor hatte die „Freie Presse“ über den Boykott von Kraftklub berichtet. Hintergrund der Entscheidung seien Vorwürfe gegen Frei.Wild, wonach die Gruppe aus Südtirol nationalistische und rechte Tendenzen fördere. Ein Sprecher des Kraftklub-Managements bestätigte den Echo-Rückzug der Band, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern. Der Eintrag in dem Sozialen Netzwerk sage alles. Dort heißt es weiter: „Wir möchten nicht weiter in einer solchen Reihe genannt werden.

Obwohl wir uns gefreut haben zusammen mit Mia, Die Toten Hosen, Unheilig, und Die Ärzte nominiert gewesen zu sein. Schade um die schöne Aftershowparty...“. Über 13.700 Fans drückten auf der Facebook-Seite von Kraftklub als Reaktion auf dieses Statement bis zum Donnerstagmorgen auf den "Gefällt mir"-Button.  Die Echo-Preise werden am 21. März in Berlin in 27 Kategorien verliehen.

Auch die Elektro-Pop-Band Mia kritisiert die Nominierung  von Frei.Wild auf ihrer Homepage und hat Abstand von ihrer Nominierung für den Echo genommen. Auf ihrer Facebook-Seite erklären sie:

"Wir haben uns heute sehr, aber leider auch nur sehr kurz über unsere ECHO-Nominierung gefreut, da unter den aktuell Nominierten mit Frei.Wild eine Band genannt wird, deren Weltbild wir zum Kotzen finden. Es mag nicht in unserer Hand liegen, welche Künstler für einen Echo nominiert werden, aber es liegt in unserer Hand, von unserer Nominierung dankend Abstand zu nehmen."

Der Bundesverband Musikindustrie erklärte als Veranstalter, nach den Echo-Regeln gebe es keine Chance, die Nominierung von Frei.Wild zurückzunehmen. Zudem sei die Band allein auf Grundlage der Verkaufszahlen auf die Liste gekommen.

Frei.Wild waren bereits 2011 für den Echo nominiert, damals konkurrierten sie in der Kategorie "Rock/Alternativ National" mit den Beatsteaks, Blind Guardian, Scorpions und Unheilig. Letzterer gewann den Echo in dieser Kategorie. Das Musikmagazin "Visions" hatte bereits im Februar angekündigt, das "Full Force-Festival" nicht als Medienpartner zu  präsentieren, sollten Frei.Wild beim Festival auftreten. Daraufhin zogen Frei.Wild ihren Auftritt zurück. Die Band kommentierte die Absage von Kraftklub für den Echo am Mittwochmittag süffisant:

"Wir haben nach langem Überlegen unsere Plattenfirma, die wir selber sind :) gebeten, dafür Sorge zu tragen, dass nach der Nominierung für den Echo in der Kategorie "Rock/Alternativ National" genug Bier auf der Aftershowparty steht. Wir freuen uns auf die großartige Liste unserer Kategorie und hoffen, dass wir nicht als einzige übrig bleiben und den Echo trotz kleinerer Verkaufszahlen jetzt doch noch kriegen könnten."

Frei.Wild-Fans sorgten für einen regelrechten Shitstorm, als sich die Band Jennifer Rostock Anfang Januar nach einem Auftritt in Hamburg auf ihrer Facebook-Seite kritisch äußerte: "Nachtrag zu Hamburg: wir wollen nie wieder Leute mit Böhse Onkelz Shirts auf unseren Konzerten sehen. Und Freiwild könnt ihr auch stecken lassen!"

 

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