Lokführer legen Bahn lahm: Alternativen für Nürnberg
21.4.2015, 11:35 Uhr
Im Ticket-Laden neben dem Bahnhof hatte sich am Streiktag bereits eine längere Schlange gebildet. Wer eine Fahrkarte während des Streiks benötigt, sollte also rechtzeitig buchen.
In Nürnberg hat der Kunde die Qual der Wahl zwischen mehreren Anbietern. der größte ist Meinfernbus Flixbus (1807/12399123) und der ADAC Postbus (0228/97272797).
Viele Busunternehmen bieten während des Streiks zusätzliche Fahrten an. Meinfernbus plant bundesweit pro Streiktag rund 100 zusätzliche Fahrten zu realisieren. Wie viele Fahrten von und nach Nürnberg hinzukommen, ist bislang noch nicht bekannt.
Bei Fernbus-Tickets müssen Reisende jedoch die unterschiedlichen Konditionen für Umbuchungen und Stornierungen im Blick haben. Beim Marktführer MeinFernbus FlixBus ist beides bis 15 Minuten vor Abfahrt möglich. Wer gar nicht fahren möchte, erhält einen 12 Monate gültigen Gutschein oder den Fahrpreis zurück, allerdings mit einem Storno-Abschlag von 15 Euro.
Bei Berlin Linien Bus sind Stornierungen nicht später als drei Werktage vor Reiseantritt möglich - allerdings sind diese kostenlos. Tickets würden aber auch kurzfristiger umgebucht oder storniert, sagte eine Sprecherin. Es gibt entweder den Fahrpreis zurück oder einen Gutschein. Für bestimmte Spezialangebote gebe es nur die Gutschein-Variante. Tickets zum Aktionspreis und für internationale Verbindungen lassen sich nicht stornieren. ADAC Postbus bietet Umbuchungen (5 Euro) und Stornierungen (10 Euro) bis zu 12 Stunden vor Fahrbeginn an. Das Portal fernbus.vergleich.org vergleicht mehrere Fernbus-Suchmaschinen und und bietet zum Teil günstigere Preise an.
Viele steigen aber auch aufs Auto um oder versuchen ihr Glück bei diversen Mitfahrzentralen. In Nürnberg beginnen und enden die meisten Fahrten auf dem Nelson-Mandela-Platz direkt hinter dem Hauptbahnhof. Dort wird es am Freitagmittag wohl heiß hergehen. Auf Mitfahrgelegenheit.de und blablacar.de haben schon viele Franken für den Streik Angebote ins Netz gestellt. Die meisten Fahrer lassen mit sich über andere Ein- und Aussteigepunkte reden. Selbst auf Twitter gibt es unter dem Hashtag #twitfahrzentrale Angebote für Pendler.
Für Smartphonebesitzer bietet sich auch die kostenlose Mitfahrzentralen-App der Metropolregion Nürnberg an. Da insgesamt 26 Landkreise und kreisfreie Städte an der regionalen Online-Mitfahrzentrale beteiligt sind, ist die App ein reizvolles Angebot für die Bewohner der ländlichen Gebiete, in denen Busse und Züge nur selten verkehren. Nutzer wählen einfach ihren Heimat-Landkreis aus, geben die gewünschte Strecke ein und erfahren dann, wer mit ihnen fahren möchte. Mehr Informationen zur Online-Mitfahrzentrale der Metropolregion erhalten Sie hier.
Eine schnelle aber teure Alternative liegt über den Wolken. Vom Nürnberger Airport werden Flüge in mehrere deutsche Großstädte angeboten.
Wer innerhalb der Metropolregion pendeln muss kann im Notfall auch aufs Taxi umsteigen. Unter der bundeseinheitlichen Nummer 0911/19410 können Reisende in Nürnberg ein Fahrzeug bestellen. Wer fit ist, kann auch das eigene Fahrrad aus der Garage holen oder ein Norisbike ausleihen.
Mietwagen lassen sich unkompliziert online buchen, zum Beispiel auf Billiger-mietwagen.de. Bei einer Buchung über Internetportale sei in der Regel eine Stornierung 24 Stunden vor Mietbeginn möglich, falls es am Reisetag doch nicht zu einem Streik kommt, sagte Falk Murko von der Stiftung Warentest dem dpa-Themendienst. „Sie gehen damit kein großes Risiko ein.“ Wird dagegen gestreikt, stehe der Mietwagen dem Kunden zu. „Wenn Sie die Bestätigung bekommen haben, müssen sie das Auto auch bekommen.“ Beim letzten Bahnstreik waren viele Reisende auf Mietwagen ausgewichen. Daher kam es zum Teil zu Engpässen.
Die GDL hat für Mittwoch und Donnerstag Streiks im Personenverkehr angekündigt.
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