"Sudhaus" bekommt neuen Pächter

17.1.2012, 07:15 Uhr

© Michael Matejka

Nach mehr als 30 Jahren haben die bisherigen Pächter, Frieda und Karl Krestel, ihren Mietvertrag, der noch 13 Jahre gelaufen wäre, abgegeben. Ihr Nachfolger wird der 41-jährige Udo Deppisch, der in der Burgstraße seit zwölf Jahren die „Hüttn“ betreibt und schon vor einigen Jahren das Bierfest im Burggraben von Krestel übernommen hat.

Der 61-jährige Krestel will sich mit seiner Frau auf die Gaststätten „Kettensteg“ und „Hexenhäusle“ konzentrieren. Laut Krestel hatte Deppisch schon vor längerer Zeit angefragt, ob er das Sudhaus übernehmen könne. Dass der Zeitpunkt jetzt gekommen sei, liege daran, dass eine Generalsanierung anstehe. Der Promi-Wirt begründete den Pächterwechsel aber auch mit der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre. Das „Sudhaus“ gehöre zur „gehobenen Speisegastronomie“, doch die tue sich zunehmend schwerer. „Die Luft wurde immer dünner“, sagt Krestel. Rund um Weihnachten und während des Christkindlesmarkts habe er sich kaum vor Anfragen retten können, doch unter dem Jahr sei die Zahl der Gäste zurückgegangen. „Man musste mit dem Restaurant etwas Neues machen, deshalb war ein kompletter Schnitt nötig“, so Krestel.

Das neue Konzept sieht Bierbrauen, Tische ohne Tischdecken, eine einfache Karte und fünf Landbiere im Angebot vor. „Das hätten wir unseren Stammgästen nur schwer vermitteln können“, sagt Krestel. Derzeit laufen die Renovierungsarbeiten. Im März will Deppisch mit neuem GaststättenNamen im Sudhaus-Anwesen loslegen.

Der Abschied vom Sudhaus fällt den Krestels schwer, denn es ist mit vielen schönen Erinnerungen verknüpft. Neben dem früheren Bundeskanzler Helmut Kohl bewirteten sie dort auch den ehemaligen französischen Präsidenten Jacques Chirac, den spanischen König Juan Carlos, den früheren US-Präsidenten Bill Clinton, Udo Jürgens und Maradonna sowie die DFB-Nationalmannschaft. Die Spielwarenmesse habe jedenfalls schon einmal die Schließung bedauert, so Krestel: „Wo sollen die mit größeren Gruppen in Nürnberg hin?“

 

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