Vorsicht vor Polizisten!
01.02.2011, 07:44 Uhr
Es mutet zunächst seltsam an, wenn ein Rechtsanwalt eingeladen wird, um den Bauern Tipps zu geben, wie sie sich bei einer polizeilichen Durchsuchung verhalten sollen. Haben die denn alle etwas auf dem Kerbholz? Nein, aber es komme häufiger vor, dass etwa ein fristlos entlassener Mitarbeiter seinem früheren Arbeitgeber eins auswischen wolle, erklärt Rechtsanwalt Martin Rößler bei seinem Vortrag. „Und wenn die was finden wollen, finden sie was.“
Rößler gibt den Landwirten zehn Verhaltensregeln mit an die Hand, von denen eine freilich lautet: „Seinen Anwalt anrufen.“ Aber auch andere nützliche Ratschläge erteilt er, etwa, sich alle Namen und Dienststellen zu notieren und nicht mehr mit den Beamten zu reden als unbedingt nötig. „Auch nicht, wenn’s der Nachbar ist.“
Auch der Europaabgeordnete Martin Kastler war eingeladen und wurde mit einem Thema konfrontiert, das offenbar vielen Landwirten unter den Nägeln brennt: die Sozialversicherung polnischer Arbeiter. Sie sind nämlich nach polnischem Recht versichert. Die Folge: Polen werden von den meisten Ärzten abgewiesen, wenn sie nicht bar zahlen, weil der bürokratische Aufwand zu hoch sei. „Wenn die polnischen Arbeiter in Deutschland sozialversichert wären, würden wir die Abgaben gern zahlen.“ Angesichts der wenigen Krankheitstage käme das auch Deutschland zugute. „Kippt die Wanderarbeiterverordnung“, lautete die einhellige Forderung an Kastler, der versprach, sich der Sache anzunehmen.
Die Versicherungsmakler Heiko Poppel und Hans Volland vom BBV-Service Nürnberg klärten über die Möglichkeiten einer Hagelversicherung auf – und über deren Grenzen. „Das können sich nur große Betriebe leisten, für die kleinen ist es zu teuer“, so Poppel. Gerade für die sei ein Hagelsturm aber existenzbedrohend. Eine Krux, auf die Baden-Württemberg mit Zuschüssen reagiert. Die bayerischen Bauern werden wohl weiterhin sorgenvoll den Himmel nach schwarzen Wolken absuchen müssen.
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