Werner Behringer erhält "Goldenen Hering"
23.2.2012, 18:11 Uhrdas Nürnberger Heringskomitee – hat den Gastwirt Werner Behringer aufgrund seines besonderen Humors und seines Durchsetzungsvermögens für würdig befunden, zum 33. Heringsträger ernannt zu werden.
Sein Vorgänger Händel lenkte in seiner Laudatio den Blick auf das, was den Wirt zum „Volkswirt“ gemacht hat, auf das Bratwursthäusle. Der einzigartige Geruch aus der „Bratwurstgoldschmiede“ breite sich als sinnlich erotischer Duft über die Stadt.
Im Zentrum gelegen, zwischen Rathaus und Sebalduskirche – „zwischen weltlicher und geistlicher Gewalt“ – konnte das kleine Wirtshaus gekrönte und ungekrönte Häupter kommen und gehen sehen, darunter auch Helmut Kohl.
Und der hat (glaube es, wer will) dem neuen Heringsträger sogar eine Grußbotschaft gesandt, zu Gehör gebracht von Stimmenimitator Bernd Händel. Er lüftete endlich auch das Geheimnis von Kohls schwarzem Koffer: von wegen Schwarzgeld – Bratwürste von Behringer seien drin gewesen. Bratwürste von einem evangelischen Wirt aus dem evangelischen Franken von einem katholischen Pfälzer nach Oggersheim geschmuggelt: Das sollte besser geheim bleiben.
Kein Geheimnis ist, dass sich die Franken von den Altbayern immer ein wenig zurückgesetzt fühlen. Ein gefundenes Fressen für Egon Helmhagen. Den Dürer würden sie nur deshalb nicht rausrücken wollen, weil sie Angst hätten, dass sie eine Fälschung zurückbekämen.
Und sie weigerten sich hartnäckig, Nürnberg zum Schauplatz von Fernsehfilmen zu machen. Dabei läge der Stoff dafür schier auf der Straße. Ein Titel könne beispielsweise lauten: „Gestreiftes aus der Mannertstraße“, ein anderer „Freud und Leid am Unschlittplatz“ oder „Der Bulle von Gostenhof“.
Weil aber alle Vorstöße aus Franken von den Münchnern so oder so abgeschmettert würden, forderte Helmhagen unter großem Beifall und Gelächter eine „Visumspflicht“ für die Landeshauptstädter und für Franken den Status eines Bundeslandes: „Freiheit für Franken!“
Mit Blick auf den zurückgetretenen Bundespräsidenten schlug Helmhagen vor, Christian Wulff den in Österreich üblichen „Ruhegenuss“ zu gewähren. „Ehrensold für ihn geht ja nicht.“
Ob die neue First Lady (Daniela Schadt) verheiratet sei oder nicht, sei egal. „Hauptsache sie ist aus Nürnberg.“ Applaus vom honorigen Publikum, Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
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