Gelungener Abschluss

Doppelpack! Shuranov schießt den FCN auf Platz elf

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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23.5.2021, 16:43 Uhr
Das 2:1 für den Club: Erik Shuranov (weißes Trikot) stochert den Ball über die Linie.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Das 2:1 für den Club: Erik Shuranov (weißes Trikot) stochert den Ball über die Linie.

Die Saison hatten sich Hannover 96 und der 1. FC Nürnberg natürlich etwas anders vorgestellt. In der oberen Tabellenhälfte wollten beide Traditionsvereine eigentlich mitmischen, irgendwie, geworden ist es final jeweils ein Platz in der unteren. Aber am Sonntagnachmittag wenigstens noch: das Endspiel um Platz elf.

Und, tatsächlich: Der Club schließt die Spielzeit 2020/21 auf Rang elf ab nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg. Erik Shuranov (6./74.) erzielte beide Treffer für die Gäste, die lediglich Marvin Duksch‘ zwischenzeitliches 1:1 zuließen und den Sieg vielleicht ein bisschen mehr wollten als die Hannoveraner.

Beim Aufeinandertreffen der vom Rundenverlauf mal wieder ziemlich Enttäuschten ging es um nicht viel mehr als etwas Prestige und ein einigermaßen gutes Gefühl vor der Sommerpause. Bedeutungslos wollte auch Club-Trainer Robert Klauß das 34. und letzte Saisonspiel nicht nennen. Solange es irgendwo drei Punkte zu gewinnen gibt, möchte er die unbedingt.

Schlenzer, Innenpfosten, Tor

Auch deswegen schickte er seine zurzeit beste Mannschaft auf den Platz und verzichtete zunächst auf etwaige Last-Minute-Gefälligkeiten. So stand erneut Christian Mathenia im Tor und nicht etwa Christian Früchtl, der somit ohne einen Pflichtspieleinsatz zum FC Bayern zurückkehrt. Nicht verzichten konnte er zudem auf Georg Margreitter, der so etwas wie ein Abschiedsspiel bestritt nach sechs Jahren Nürnberg. Nicht verzichten wollte er auf den Ex-Hannoveraner Oliver Sorg, der nach einem Monat Pause noch rechtzeitig fit geworden ist, aber zunächst auf der Bank Platz nehmen musste.

Es deutete trotzdem viel auf einen eher freundschaftlichen Vergleich unter Wettkampfbedingungen hin; vor dem Anstoß tauschten Nürnbergs Kapitän Enrico Valentini und der Ex-Nürnberger Mike Frantz ein paar Nettigkeiten aus, man kennt und schätzt sich, auf dem Platz schenkten sie sich aber wenig. Die Gäste begannen durchaus mutig, liefen früh an – und nutzten gleich die erste Chance zur Führung. Nach Nikola Dovedans Querpass schlenzte Erik Shuranov den Ball von der Strafraumgrenze gekonnt aufs lange Eck, vom Innenpfosten sprang die Kugel über die Linie.

Sein bereits vierter Treffer seit dem Startelf-Debüt Ende März schien den 19-Jährigen mächtig zu beflügeln; nach einer Viertelstunde probierte es Shuranov sogar von der Mittellinie, schoss aber deutlich drüber. Michael Ratajczak, der 20 Jahre ältere Torwart von Hannover 96, musste nicht eingreifen, hielt seine Elf aber zehn Minuten vor der Pause im Spiel, als er Dovedans Abschluss aus wenigen Metern parierte. Einen Gegenzug später stand’s 1:1, weil sich im Nürnberger Defensivverbund jeder auf den anderen zu verlassen schien.

Ducksch ohne Probleme

Mainas Querpass musste Ducksch nur über die Linie drücken, der verdiente Ausgleich. Hannover hatte mehr Spielanteile und brachte auch ein paar gefährliche Torannäherungen zustande, den Nürnberger Schlussmann damit aber nicht groß in Verlegenheit. Mathenia lenkte einen Falette-Kopfball an den Pfosten (9.), in der 38. Minute flog ein noch abgefälschter Schuss von Ducksch knapp vorbei.

Die Gäste müssen sich vorwerfen lassen, ihre Gegenangriffe in dieser Phase häufig sehr unsauber vorgetragen zu haben. Ungefähr ab der 20. Minute leistete sich der Club in der Vorwärtsbewegung zu viele Ungenauigkeiten und Fehlpässe, um einigermaßen strukturiert ins letzte Platzdrittel vorstoßen zu können. Vor allem die Mittelfeld-Raute mit Johannes Geis vor der Abwehr, Tom Krauß und Tim Latteier auf den Seiten und Robin Hack hinter den beiden Spitzen hatte die Partie jetzt nicht mehr richtig unter Kontrolle.

Unmittelbar nach der Pause wollte es vor allem Hannovers Florent Muslija wissen; bei seinen drei Versuchen binnen einer Viertelstunde reagierte Mathenia zweimal stark, den dritten setzte der Mittelfeldspieler neben den Pfosten. Danach passierte erst mal nicht mehr viel; beide Teams neutralisierten sich weitestgehend auf mittelprächtigem Niveau. Dovedan probierte es mit links und verfehlte sein Ziel nur um wenige Zentimeter (64.).

Dovedan auf Shuranov

Ab Mitte der zweiten Halbzeit wirkten die Offensivaktionen der Nürnberger wieder etwas durchdachter. Shuranov setzte Latteiers Hereingabe volley vorbei, das hätte schon das 2:1 sein können, wenige Minuten später war es dann aber soweit: Dovedan eroberte im Sprung den Ball und legte zurück auf Shuranov, der im Nachsetzen traf (74.). Der Club führte wieder, und das nicht unverdient.

Spätestens jetzt war die 2:5-Packung aus dem Hinspiel aufgearbeitet. In der Schlussphase ging es nur noch darum, auch die ganze Saison zu einem vernünftigen Ende zu bringen. In den letzten Minuten unter anderem mit Lukas Mühl, der ebenfalls seinen letzten Arbeitseinsatz im Nürnberger Trikot hatte, und Oliver Sorg. Der sich, wer hätte das gedacht, ebenfalls noch mit einem guten Gefühl in die Sommerpause verabschieden kann.


2:1-Erfolg in Hannover! Der FCN-Ticker zum Nachjubeln


Hannover 96: Ratajczak (46. Sündermann); Muroya, Elez (46. Hübers), Falette, Hult – Frantz (60. Ochs) – Haraguchi, Maina (77. Schindler) – Muslija – Weydandt (77. Twumasi), Ducksch.

Nürnberg: Mathenia; Valentini, Margreitter, Sörensen, Handwerker – Geis - Krauß (90.+1
Sorg), Hack (89. Mühl), Latteier (89. Krätschmer) – Shuranov (89. Schleusener), Dovedan (90.+2 Rosenlöcher).

Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen). - Tore: 0:1 Shuranov (6.), 1:1 Ducksch (36.), 1:2 Shuranov (74.). - Gelbe Karten: – / Latteier.


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