Fürth

Kleeblatt sichert sich mit 4:2 den Relegationsrang in Paderborn

Katharina Tontsch

Sport

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16.5.2021, 17:45 Uhr
Relegationsrang sicher! Das Kleeblatt kommt durch das 4:2 in Paderborn der Bundesliga einen großen Schritt näher.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Relegationsrang sicher! Das Kleeblatt kommt durch das 4:2 in Paderborn der Bundesliga einen großen Schritt näher.

Eines wollte die Spielvereinigung Greuther Fürth definitiv besser machen als zuletzt: Frühe Gegentore waren im Saison-Endspurt verboten, das hatte Trainer Stefan Leitl unmissverständlich klar gemacht. Beinahe aber wäre dieser Vorsatz schon nach 180 Sekunden Makulatur gewesen. Paderborn gab wie erwartet von Beginn an Gas. Sven Michel war auf links frei und legte ab für Dennis Sbreny, der ganz knapp am Ball vorbeirutschte. So gelang dem Kleeblatt das erste, wichtige Ziel: Die Null hielt in der Viertelstunde. Dann allerdings nicht mehr so viel länger.

Personell waren alle rechtzeitig fit geworden, auch Marco Meyerhöfer, der nach dem Training unter der Woche noch angeschlagen war, stand in der Startformation. In Paderborn schickte Trainer Stefan Leitl so seine Top-Elf aufs Feld. Die mischte nach dem ersten Schock-Moment aus Minute zwei selbst eifrig im Angriff mit. Sebastian Ernst strich mit seinen Haarspitzen an einer Raum-Flanke vorbei. Meyerhöfers Direktabnahme sauste ein paar Meter drüber. Nach Nielsen-Vorlage legte Aristote Nkaka den Ball fast ins eigene Tor, Keeper Leopold Zingerle rettete gerade noch.

Nielsen glänzt als Torschütze und Vorbereiter

Die Fürther hatten nach 20 Minuten die Partie im Griff, unterbanden die Umschaltmomente der Hausherren konsequent und suchten selbst schnell den Weg nach vorne. In Front ging allerdings der SCP. Nach einem Eckball flog eine scharfe Hereingabe von Chris Führich - noch entscheidend abgefälscht von Paul Jaeckel - am machtlosen Sascha Burchert vorbei ins Netz (22.). Lange hielt die Führung nicht, denn das Kleeblatt tat das, was es diese Saison am besten kann: Rückstände aufholen. Nach einer starken Flanke von Top-Vorbereitet David Raum versenkte Havard Nielsen die Kugel sehenswert zum 1:1 (28.).

Kurz vor der Pause zeigte die Spielvereinigung den nächsten starken Angriff. Nach einem perfekt getimten langen Ball von Paul Seguin legte Nielsen quer auf Hrgota, der diesmal konsequent einschob. Um die 2:1-Pausenführung musste die Leitl-Elf trotzdem zittern. Nkaka war verletzt im Strafraum liegengeblieben, nachdem sich Manuel Gräfe die Situation am Video-Bildschirm angesehen hatte, entschied sich der Schiedsrichter gegen einen Elfmeter. Das aber war es noch nicht.


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Bauer bleibt nach Zusammenprall benommen liegen

Michel und Maximilian Bauer prallten in der Nachspielzeit schlimm zusammen. Während der Paderborner zwar am Kopf blutete, aber zumindest schnell wieder aufstehen konnte, blieb der Fürther Innenverteidiger benommen liegen. Gestützt und unter Applaus verließ er nach ein paar bangen Minuten den Platz. Das Gegentor hatte Bauer gar nicht mehr mitbekommen, denn nach dem Zweikampf hatte Führich noch zum 2:2 abgeschlossen. Spätestens jetzt war es das erwartet wilde Spiel, in dem beide Mannschaften nur eine Richtung kannten: nach vorne.

Nach dem Seitenwechsel ersetzte Hans-Nunoo Sarpei den verletzten Bauer. Ab ging es zunächst allerdings in der Paderborner Hälfte. Paul Seguin zog aus 16 Metern stark ab und brachte das Kleeblatt wieder in Führung (47.). Vorbereitet hatte den Treffer Kapitän Hrgota, der Nkaka schwindlig gespielt hatte. Zehn Minuten später hätte Julian Green beinahe per Kopfball erhöht, seinem Treffer aber war ein Foul von Nielsen voraus gegangen.

Top-Jocker Dickson kommt - und ist sofort in Action

Zu diesem Zeitpunkt lief alles für die Spielvereinigung. Die Abwehr stand felsenfest. Dass das wenig zu bedeuten hat gegen den SCP, das wusste das Kleeblatt allerdings noch aus Hälfte eins. Die Konkurrenz im Aufstiegskampf - Bochum, Kiel und der Hamburger SV - lag nach rund einer Stunde geschlossen zurück. So schien plötzlich alles möglich.

In der 73. Minute brachte Coach Leitl mit Dickson Abiama den gefährlichsten Joker der Liga ins Spiel. Und der war sofort in Action: Nielsen leitete einen Konter weiter auf den jungen Angreifer, der den Ball allerdings nicht entschlossen genug aufs Tor brachte. Einem Handelfmeter - der Ball sprang von Jamilu Collins' Fuß an den Arm - erteilte Schiedsrichter Gräfe umgehend eine Absage. Wenig später bestrafte Dickson einen Zingerle-Patzer nicht konsequent.

In der Nachspielzeit rettete Sascha Burchert mit einer Glanzparade gegen einen Freistoß von Kai Pröger - und hielt so die drei Punkte fest. Kurz vor dem Abpfiff vollendete Abiama dann auch noch einen Konter und brach so endgültig alle weiß-grünen Dämme. Die anderen Top-Teams der Liga strauchelten. Im Aufstiegskampf läuft nun alles auf ein spannendes Saisonfinale hinaus - der direkte Aufstieg ist für Fürth weiterhin möglich.

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