Elektro-Auto MX-30: Auch Mazda fährt mit Strom
23.10.2019, 13:34 UhrBei der Mazda-Nomenklatur den Durchblick zu behalten, ist nicht ganz einfach. Während andere das "E" oder "e" für "Elektro" symbolträchtig in den Produktnamen integrieren (Opel Corsa e, Peugeot e-208, Honda e), servieren die Japaner ihren Kunden profan den MX-30. Profan? Nein, nein, sagt der Hersteller aus Hiroshima. MX-Modelle seien was Besonderes, so wie der charismatisch-unverwüstliche Roadster MX-5.
Karosserietechnisch ist der 4,40 Meter lange MX-30 freilich ein ganz anderer Kerl als der zweisitzige Sportler. Er zählt zum angesagten Segment der Crossover und basiert auf einer eigens entwickelten Plattform. Ungewöhnlich das Türkonzept: Die gegenläufig öffnenden Portaltüren sollen den Zustieg in den Fond erleichtern, wobei sich die hintere Tür nur dann öffnet, wenn auch die vordere offensteht - das kennt man so ähnlich vom BMW i3.
Kein Reichweitenriese
Ein Reichweitenriese ist der MX-30 nicht. Seine unterflur installierte Lithium-Ionen-Batterie stellt eine Kapazität von 35,5 kWh bereit, das reicht nach WLTP-Messverfahren gerade einmal für 200 Kilometer. Mehr muss nicht sein, meint Mazda und verweist dabei auf jene 48 Kilometer, die der europäische Berufspendler im Tagesschnitt zurücklegt. Zudem sehen die Japaner die Berufung ihres Elektro-Crossovers vorrangig als Zweitwagen.
Immerhin: Wer mit dem MX-30 weitere Strecken zurücklegen will, wird später eine technisch aufwendigere Variante mit Range Extender bekommen. Ein Wankelmotor treibt dann einen Generator an, der wiederum Strom für die Batterie erzeugt.
An der Wallbox oder öffentlichen Ladestation zieht der MX-30 bis zu 6,6 kW Wechselstrom, auch Gleichstrom-Schnellladen mit 50 kW beherrscht er, hierfür gibt es einen CCS-Anschluss.
Dass auch Mazda das Thema "BEV" (Battery Electric Vehicle) bespielt, kommt nicht von ungefähr – am Horizont des aufziehenden Jahres 2020 warten schließlich die verschärften CO2-Flottengrenzwerte, und wer die reißt, wird mit nicht zu knappen Strafzahlungen belegt.
Vegane Materialien
Betont ökologisch gibt sich der MX-30 aber auch im Interieur, wo vegane Materialien Leder ersetzen und Kork aus ökologischem Anbau beziehungsweise aus recycelten Weinkorken verbaut wurde.
Bestellbar ist der MX-30 ab sofort, wobei das bewährte System Tesla zum Einsatz gelangt: Der Kunde tätigt eine Online-Reservierung und leistet eine Anzahlung in Höhe von 1000 Euro, die bei Abschluss eines Kaufvertrags verrechnet wird. Der Basispreis des vermutlich umfangreich ausgestatteten, da nicht ganz billigen Launch-Modells "First Edition" beträgt 33.990 Euro.
Ulla Ellmer
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