Lebensgefahr: Bei Unwetter nichts riskieren

Nürnberg - Die Hitze der vergangenen Wochen hat das Autofahrerleben nicht gerade einfacher gemacht, Klimaanlage hin oder her. Wirklich lebensgefährliche Folgen kann aber Starkregen haben. Einige Aufenthaltsorte sollte man dann besser meiden.

Die Kehrseite des bislang extrem heißen Sommers können heftige Unwetter sein. Regen wird zwar heftig herbeigesehnt. Strömt er aber als Starkregen vom Himmel, so birgt er große Gefahren für Autofahrer. Die Sicht verschlechtert sich unter Umständen binnen Sekunden, zudem droht Aquaplaning. Walter Niewöhner, Unfallforscher bei der Dekra, rät in solchen Fällen dazu, hektisches Bremsen oder Lenken zu vermeiden und möglichst gleichmäßig weiterzufahren: „Sonst besteht die Gefahr, dass nachfolgende Fahrzeuge auffahren“. Unabdingbar bei Regen ist das Einschalten des Abblendlichts.

Mitgerissen vom Wasser

Es kann aber noch schlimmer kommen: Abschüssige Wege verwandeln sich womöglich in reißende Sturzbäche, besser ist es daher, das Unwetter an einer höher gelegenen Stelle abzuwarten. Auch überschwemmte Straßen sollten keinesfalls befahren werden. „Der Fahrer hat hier keine Orientierung über den weiteren Straßenverlauf und kann schnell im Graben landen“, warnt Niewöhner. Bei steigendem Wasserpegel werde das Fahrzeug womöglich sogar mitgerissen. Schon wenn die Brühe auf halber Felgenhöhe steht und angesaugt wird, kann außerdem der Motor einen Totalschaden erleiden.

Raus aus der Tiefgarage

Besonders riskante Aufenthaltsorte bei heftigem Starkregen sind Unterführungen und Tiefgaragen. Viel schneller, als man es glauben mag, können sie volllaufen und dann zur tödlichen Falle werden. Dies umso mehr, als das Wasser im Extremfall aus überlasteten Abwasserkanälen auch von unten in die Garage strömt. „In solchen Fällen sollte man besser nicht versuchen, sein Auto aus der Garage zu retten. Das Risiko ist zu groß, sich dadurch in Lebensgefahr zu bringen“, sagt Niewöhner. Besser ist es, zu Fuß zu flüchten. Und das möglichst schnell: Je höher das Wasser steigt, desto schwieriger wird es nämlich, die Autotüren noch aufzubekommen.

Letztlich ist es bei Sturm und Starkregen immer anzuraten, an einem geschützten Platz abzuwarten, bis das Unwetter abgezogen ist. Im Auto ist man meist besser vor Regen, Sturm, Hagel und Blitzeinschlag geschützt als draußen. Bäume sollten eher gemieden werden, da sie abknicken oder Äste verlieren können. Auch herabfallende Dachziegel oder hochgewirbelte Gegenstände können erheblichen Schaden anrichten und zur Gefahr werden.

epr