Mazda CX-30: Zweifach Crossover
22.7.2019, 16:24 UhrMit den SUVs ist es so eine Sache. Viele lieben sie, viele rümpfen aber auch finster die Nase und unterstellen ihnen ein ökologisches Schadpotenzial.
Beim neuen CX-30 mildert Mazda die SUV-Wucht durch einen schicken Schuss Coupéhaftigkeit ab. Crossover nennt man einen solchen automobilen Mix, der hier aber nicht wie ein unentschlossener Kompromiss, sondern tatsächlich sehr gut aussieht.
Der Neue reiht sich zwischen die reinrassigen Mazda-SUVs CX-3 und CX-5 ein; eigentlich hätte er CX-4 heißen sollen, diesen Namen beansprucht aber bereits ein in China angebotenes Modell. Auf 4,40 Meter Länge verteilt der CX-30 viel sportliche Eleganz, die langgestreckte Motorhaube erinnert an den kompakten Mazda 3, mit dem sich das SUV-Coupé die Plattform teilt. Die Optik käme wohl noch gefälliger rüber, wenn die schwarzen Radhauseinfassungen als Teil der Rundumbeplankung etwas unbescheidener ausgefallen wären.
Bedienbar wie ein BMW
Auch im Cockpit lässt der 3er grüßen, nahezu identisch erscheint in beiden Modellen der aufgeräumte Armaturenträger mit dem teildigitalen Kombiinstrument und dem großen Bildschirm, der sich via Dreh-Drück-Regler á la BMW ansteuern lässt.
Überraschend viel Platz gibt es für die Passagiere, der Kofferraum stellt 430 Liter bereit, konfrontiert bei der Beladung aber mit einer Stufe als Störfaktor.
Preislich hat Mazda bislang nur kommuniziert, was man fürs Einstiegsmodell haben möchte – dies werden 24.290 Euro sein. Wissen lassen die Japaner aber immerhin, dass auch der CX-30 die neue Ausstattungspolitik des Hauses verfolgt. Heißt: Beim Basismodell verzichtet man auf Preiskosmetik und fordert lieber etwas mehr Geld vom Kunden, der dafür aber schon ungewöhnlich viel an Ausstattung bekommt, ein Head-up-Display beispielsweise sowie ein Multimediasystem samt Navi und Smartphoneanbindung.
Alle Motorvarianten sind mit Front- oder Allradantrieb, mit manueller Schaltung oder Automatik zu kombinieren. Das Antriebsportfolio umfasst drei Triebwerke, von denen besonders die Benziner von Interesse sind.
Fangen wir aber mit dem Vierzylinder-Diesel an: Er leistet 85 kW (116 PS) und 270 Nm Drehmoment, den Norm-Mix beziffern die Japaner mit 5,0 – 4,4 l/100 km.
Zwei Zylinder machen Pause
Dann ist da der Zweiliter-Skyactiv-G-Benziner, der auch den Mazda 3 motorisiert. 90 kW (122 PS) setzt er frei, das maximale Drehmoment liegt bei 213 Nm. Als Besonderheit arbeitet der Skyactiv-G mit einem Mildhybridsystem, bei dem der Verbrenner Unterstützung von einem kleinen Elektromotor (eigentlich einem Startergenerator) und einem 24-Volt-Bordnetz erfährt. Zudem gehen im Teillastbereich zwei der vier Zylinder in die Pause. Bemerkenswert leise agiert der Skyactiv-G, schön spontan erfolgt die Gasannahme, so kennen wir das schon vom 3er. Aber auch dieses: Zum Sporteln taugt das Triebwerk eher nicht, um bei Laune zu bleiben, will es gut mit Drehzahl gefüttert werden. Von der Charakteristik her ist der CX-30 als Skyactiv-G ein solider Partner für den Alltag, das ist aber ja auch schon was.
Die ungewöhnlichste Motorisierung stellt der ebenfalls im Mazda 3 erhältliche und im CX-30 zum Jahreswechsel nachgeschobene Skyactiv-X mit zwei Litern Hubraum und 180 PS (132 kW) dar: Ein Benziner, der wie ein Diesel das Kraftstoff-Luft-Gemisch unter bestimmten Bedingungen selbst entzündet. Das Aggregat soll also die Vorteile von Benziner und Diesel kombinieren, wenn man so will, ein "Diesotto" – der den CX-30 auch unter der Motorhaube zum Crossover macht.
Ulla Ellmer
Mazda CX-30 in Kürze:
Wann er kommt: Im September
Wen er ins Visier nimmt: BMW X2, Mercedes GLA, Audi Q2
Was ihn antreibt:1,8-l-Vierzylinder-Diesel mit 85 kW (116 PS), Mildhybrid-Benziner mit 90 kW (122 PS)
Was er kostet: Ab 24.290 Euro
Was noch folgt: Zum Jahresende Skyactiv-X-Motor mit Kompressionszündung und 132 kW (180 PS)
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