Rinspeed XchangE: Schlafen, chatten, Filme schauen
2.1.2014, 17:52 UhrDie Zukunft könnte langweilig werden. Autonomes Fahren lässt dem Menschen viel freie Zeit auf Reisen. Die mag man damit verbringen, die Zeitung zu lesen oder über den Bord-Bildschirm seine Emails abzurufen. Wirklich komfortabel ist das aber nicht: Dem einen mögen die Beine einschlafen, der andere daran scheitern, das Handling großvolumiger Tageszeitungen auf knappem Raum zu bewältigen.
Der Schweizer Auto-Tüftler Frank M. Rinderknecht und seine Firma Rinspeed haben sich jetzt Gedanken darüber gemacht, wie das Komfort-Defizit gegenüber dem heimischen Sofa oder Fernsehsessel verringert werden kann. Ergebnis: Die futuristische Studie „XchangE“.
Besprechungen bei 120 km/h
Für seinen Denkansatz, so Rinderknecht, sei es höchste Zeit gewesen. Niemand habe den Aspekt des autonomen Fahrens bislang aus Sicht des Fahrers betrachtet. „Das Reisen in einem fahrerlosen Auto wird es nicht mehr erforderlich machen, dass ich die ganze Zeit auf die Straße starre. Stattdessen erlaubt es mir, die Zeit sinnvoller zu verbringen“.
Entsprechend muss das Innenraumdesign zukünftiger Fahrzeuge an die veränderten Reisebedingungen angepasst werden. Der XchangE ist eine vollelektrische Reiselimousine mit bequemen Sitzen, die an die Fauteuils in der Business- oder First Class eines Jets erinnern sollen. Entsprechend lassen sie sich in Relax- oder Liegestellung bringen und obendrein drehen, um ein kommunikatives Miteinander der Passagiere zu ermöglichen.
„Besprechungen bei 120 km/h“ sieht Rinderknecht vor seinem kreativen geistigen Auge erstehen. Schneller geht’s in seiner streng tempolimitierten Schweizer Heimat eh nicht.
Weg mit dem Lenkrad
Wen das Lenkrad beim Lesen oder bei der Arbeit am Laptop stört, kann es solange in der Mitte des Armaturenträgers parken, bis es wieder gebraucht wird. Kein Problem dank moderner „Steer-by-Wire“-Technik, die Lenkbefehle nicht mechanisch, sondern elektronisch überträgt.
Und dass ein modernes Infotainmentsystem samt großvolumigem Bildschirm Zeitvertreib wie Surfen im Internet, Computerspiele oder das Gucken aktueller Blockbuster ermöglicht, versteht sich von selbst.
Attraktiver als das Reisen im Jet
Die Visionen rund ums autonome Fahren, so schätzt Rinderknecht, werden dazu beitragen, den Individualverkehr gegenüber Zug, Flugzeug oder Reisebus noch attraktiver machen. Leibhaftig ist das Concept „XchangE“ auf dem Genfer Automobilsalon im März zu besichtigen.
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