Skoda macht mehr aus dem Superb

19.7.2019, 15:13 Uhr
Skoda macht mehr aus dem Superb

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Goldgelb wogen die Kornfelder, blau strömt die Donau, pastellfarben säumen einstöckige Häuser die Dorfstraßen - und immer wieder weisen Schilder den Weg nach "Praha". Von Niederösterreich ist es nicht weit nach Prag, und nordöstlich der tschechischen Hauptstadt liegt Mlada Boleslav, wo Skoda beheimatet ist. Vielleicht liegt es auch an der engen geographischen Verbundenheit, dass die Skoda-Population in Österreich besonders dicht ist, zeitweise erreicht die tschechische VW-Tochter in der Alpenrepublik einen Marktanteil von rund zehn Prozent.

"Combi" bevorzugt

Der aktuell aufgefrischte Superb, der sich hier auf ersten Probefahrten vorstellt, hat also fast so etwas wie ein Heimspiel. Seit 2002 führt er als Flaggschiff die Skoda-Palette an, mittlerweile ist schon die dritte Generation auf den Straßen unterwegs. Der in Deutschland überwiegend verkaufte "Combi" gehört seit Generation II zur Superb-Familie.

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Die erfährt jetzt eine weitere Erweiterung. Auf den Feldwegen unterhalb der Bergkette des Wagram lässt es der "Scout" stauben, eine robust gestylte Karosserievariante mit dekorativen Beplankungen, einem Schlechtwetterpaket inklusive erhöhter Bodenfreiheit und schickem Holzzierrat im Interieur. Der Superb Scout fährt immer als "Combi" vor, immer mit Allradantrieb, immer mit DSG sowie mit dem stärksten Benziner (200 kW/272 PS) oder Diesel (140 kW/190 PS) unter der Haube.

Der übrigen Superb-Familie ist die Frischzellenkur nicht in dem Maße anzusehen wie dem auffälligen Scout. Etwas Kosmetik an Frontschürze, Kühlergrill und Heck, über das sich jetzt ein "Skoda"-Schriftzug" zieht - das war's dann weitestgehend schon. Optional (rund 1800 Euro) gibt es blendfreie Voll-LED-Matrixscheinwerfer, auch animiert von innen nach außen "laufende" Blinker sind zu haben.

Volldigitales Cockpit

Die Inneneinrichtung - wertig geschäumte Oberflächen, solide Verarbeitung - lässt sich nunmehr mit einem volldigitalen Cockpit aufwerten; das Infotainment geht auf Wunsch online, reagiert auf Gestensteuerung und bindet das (in einer "Phone Box" induktiv zu ladende) Smartphone so umfänglich ein, wie es heutzutage sein muss.

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Ein Head-up-Display sieht die Aufpreisliste indes nicht vor. Irgendwo muss der Abstand zum VW Passat wohl gewahrt bleiben, den der 4,87 m (Combi 4,86 m) lange Superb mit seinem opulenten Platzangebot - Kofferraum 624 bzw. (Combi) 660 l) - größentechnisch ohnehin überflügelt und dem er immer mehr Flottenkunden abspenstig macht.

Ein heller Kopf ist der Superb sowieso, der vorausschauende adaptive Abstandsassistent passt mit Hilfe der Kamera-Augen und der Navi-Daten die Geschwindigkeit automatisch an Tempolimits an und macht vor Kurven automatisch langsamer. Auch für Fußgänger bremst der Superb selbstständig ab, notfalls bis zum Stillstand. Und wenn er den Fahrer hilflos wähnt - etwa, weil dieser gesundheitliche Probleme hat - steuert der große Skoda an den Fahrbahnrand und hält dort an.

Eine Spielwiese mit vielerlei Möglichkeiten ist der Konfigurator, hier kann sich der Kunde inmitten dreier Karosserievarianten (Limousine, Combi, Scout), sieben Ausstattungslevels (Active, Ambition, Style, Laurin & Klement, Sportline, Premium Edition, Scout), dreier Fahrwerksvarianten und zehn Motor-Antriebs-Kombinationen schwindlig konfigurieren.

Statement für den Diesel

Der Diesel sei für den Superb noch immer die Motorisierung der Wahl, heißt es bei Skoda, dennoch hat zum Bestellstart erst einmal der Benziner die Oberhand. Als Basismotor fungiert zunächst der 2.0 TSI mit 140 kW/190 PS (ab 35.850 Euro, DSG inklusive). Daneben gibt es den 200 kW/272 PS starken 2.0 TSI (ab 48.290 Euro, mit Allrad und DSG). Die Diesel-Fraktion wird ab 38.350 Euro mit dem 2.0 TDI (140 kW/190 PS) bedient, DSG wiederum Serie, Allrad gegen 2100 Euro Aufpreis.

Skoda macht mehr aus dem Superb

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Günstiger wird es erst etwas später, wenn Skoda den Einstiegs-Benziner mit 1,5 Litern Hubraum und 110 kW/150 PS nachschiebt, bei dem dann auch ein manuelles Sechsganggetriebe verfügbar ist, was den Preis auf 28.850 Euro drückt. Der Combi kostet einen Tausender mehr.

Neue Evo-Motorengeneration

Zuwarten müssen Kunden auch auf den zweiten Vertreter der neuen Evo-Motorengeneration, den 2,0 TDI mit 110 kW/150 PS, für den die Preisliste rund 32.000 Euro bzw. 34.000 Euro (7-G-DSG) ausweist. Wir konnten den neuen Diesel schon ausprobieren und fanden: Er steht dem Superb gut. Akustisch ist er nur unauffällig präsent, läuft ruhig und kultiviert, auch dank des Drehmoments von 340 Nm (DSG 360 Nm) kommt er bestens damit zurecht, das Skoda-Flaggschiff auf Trab zu halten. Den Sprint von 0 auf 100 km/h bewältigt der Evo-TDI in 9,1 Sekunden, wenn er darf, wie er kann, erreicht er eine Spitze von 221 km/h. Offizielle Verbrauchswerte gibt es noch nicht, für die Fahrt durchs tempobeschränkte Österreich errechnete der Bordcomputer 5,1 l/100 km und versprach uns eine Reichweite von rund 1100 Kilometern.

Die Langstrecke ist überhaupt die Domäne des Superb, souverän und sanft spurt er über die Autobahn, gelassen spielt er hier die Vorzüge seines komfortabel abgestimmten Fahrwerks aus. Optional ist eine adaptive Fahrwerksregelung erhältlich, beim Scout umfasst sie auch ein Offroad-Programm.

55 Kilometer elektrisch

Wer den Superb als Dienstwagen nutzt, könnte sich für den ab Herbst bestellbaren Plug-in-Hybrid interessieren, der bekanntlich nur mit 0,5 statt einem Prozent vom Brutto-Listenpreis versteuert werden muss. Im Superb iV erbringen ein 1.4 TSI und ein Elektromotor eine Systemleistung von 160 kW/218 PS, die rein elektrische Reichweite soll bei 55 Kilometern liegen.

Skoda macht mehr aus dem Superb

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Superb? So nennt doch heute kein Mensch mehr ein Auto, sollte man meinen. Tatsächlich spannt Skoda mit seinem Flaggschiff den Bogen bis zurück in die Jahre 1934 bis 1949, als man schon einmal einen Superb im Programm führte, atemberaubende 96 PS stark, über 135 km/h schnell und teilweise mit Allradantrieb geländefest gemacht - wenn man so will, ein "Scout" der allerersten Stunde.

Ulla Ellmer

Skoda Superb in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits bestellbar

Wen er ins Visier nimmt: VW Passat, Opel Insignia, Mazda 6, Audi A6 Avant, BMW 5er touring, Mercedes E-Klasse T & Co. Was ihn antreibt: Vierzylinder-Benziner mit 110 kW/150 PS, 140 kW/190 PS, 200 kW/272 PS, Vierzylinder-Diesel mit 110 kW/150 PS, 140 kW/190 PS

Was er kostet: Ab 28.850 Euro

Was noch kommt: Plug-in-Hybrid, bestellbar ab Herbst, Auslieferung um den Jahreswechsel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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