Bayern-Rundfahrt: Weiß-blaue Tour mit fränkischen Tupfern
13.5.2015, 10:32 UhrAm Wochenende finden Sie auf nordbayern.de einen Live-Blog sowie Bildergalerien zum Radrennen "Rund um die Nürnberger Altstadt".
Sie ist in diesem Jahr eine recht nordbayerische Angelegenheit, diese weiß-blaue Tour, die nun schon zum 36. Mal durch den Freistaat rollt. Die große internationale Politik mit dem G 7-Gipfel in Schloss Elmau hat die Veranstalter gezwungen, das Fünf-Etappen-Rennen zwei Wochen früher zu starten und dennoch den Süden Bayerns zu meiden, weil die enormen Sicherheitsvorkehrungen schon jetzt, knapp vier Wochen vor dem Gipfel, das Gebiet südlich von München fast zum Sperrgebiet machen.
Veranstalter fühlen sich "in Nordbayern schon immer wohl"
So kommen die schöne Oberpfalz, das schöne Unterfranken und natürlich das schöne Mittelfranken samt Nürnberg in den Genuss, die Bühne für das einzige in Deutschland verbliebene Mehrtagesrennen abzugeben. „Wir fühlen uns in Nordbayern schon immer wohl“, sagt Rundfahrtchef Ewald Strohmeier, der als Oberbayer längst die Radsportbegeisterung in den nördlichen Bereichen des Freistaates zu schätzen gelernt hat.
Da passt es gut, dass auf der insgesamt 830 Kilometer langen Schleife auch wirklich einige nordbayerische Hauptdarsteller ihr Ausdauervermögen und ihre Sprintschnelligkeit zeigen wollen. An erster Stelle natürlich der in Weißenburg aufgewachsene John Degenkolb, der es mit seinen Siegen bei Mailand—San Remo und Paris—Roubaix, zwei Monumenten des Radsports, in diesem Frühjahr zu internationaler Berühmtheit gebracht hat. Zwar befindet er sich derzeit mit seiner Form ein wenig „im Niemandsland“, wie er am Montag erklärte, aber für einen oder zwei Etappensiege sollten seine Beine immer gut sein.
Gespannt sein darf man auf die Vorstellung von Linus Gerdemann, seit 2009 letzter Deutscher Gewinner der Bayernrundfahrt und Andreas Schillinger, der in Nürnberg ja ein guter Bekannter ist. Der aus Amberg stammende Radsportler gewann die 22. Auflage des Altstadtrennens, das damals noch nicht unter der Flagge der Bayern-Rundfahrt segelte. Der 31 Jahre alte Profi aus dem zweitklassigen deutschen Rennstall Bora Argon zeigte sich im April in der „Hölle des Nordens“ ebenfalls extrem sattelfest und belegte einen beachtlichen 16. Rang am großen Tag seines deutschen Kollegen John Degenkolb. Das in Rosenheim beheimatete Bora-Team, bis zum Vorjahr unter dem Namen NetApp unterwegs, hat es überdies geschafft, dank seiner beständigen Leistungen wieder eine der begehrten Wild Cards für die Tour de France zu bekommen. Auch Schillinger, zu dessen Team der Nürnberger Vorjahressieger Sam Bennett zählt, rollt sich also in Bayern für den Jahreshöhepunkt in Frankreich ein.
Noch eine Kategorie tiefer als Bora ist das fränkische Team Heizomat angesiedelt, aber der Ehrgeiz und die Form der jungen Fahrer von Markus Schleicher reichen sehr wohl aus, um den Stars vielleicht auf der einen oder anderen Etappe in die Suppe zu spucken. Rückkehrer bei Heizomat ist Holger Burkhardt, im Peloton auch der einzige waschechte Nürnberger. Der Sohn des deutschen Ex-Meisters Dieter Burkhardt fungiert als eine Art verlängerter Arm von Teamchef Schleicher, soll er doch junge Fahrer wie Laurin Winter ans raue Profigeschäft heranführen.
Die Rundfahrt im Überblick:
1. Etappe, 13. Mai: Regensburg—Waldsassen (221,3 km).
2. Etappe, 14. Mai: Waldsassen—Selb (179,5 km).
3. Etappe, 15. Mai: Selb—Ebern (205,9 km).
4. Etappe, 16. Mai: Einzelzeitfahren in Haßfurt (26,1 km).
5. Etappe, 17. Mai: Haßfurt—Nürnberg (197,8 km).
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