33:20! Erlangen besiegt auch Rimpar deutlich

Sebastian Gloser

Sportredakteur

E-Mail zur Autorenseite

28.8.2020, 21:15 Uhr
Drittes Spiel, dritter Sieg: Zumindest bei den Tests läuft es beim HC Erlangen rund.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Drittes Spiel, dritter Sieg: Zumindest bei den Tests läuft es beim HC Erlangen rund.

Mit den ersten beiden Auftritten nach Monaten des Stillstands konnten sie zufrieden sein beim HC Erlangen, überbewerten wollte Trainer Michael Haaß die beiden Siege in Gummersbach und Essen aber natürlich nicht. Aufbauen könne man darauf, mehr nicht.

Testspiele und Pflichtspiele – das sind zwei völlig verschiedene Welten, bemerkte auch Torhüter Klemen Ferlin unter der Woche noch einmal, wobei: Allzu groß unterscheiden könnten sich in diesem Herbst auch die ersten Punktspiele nicht von Testpartien – zumindest, was die Atmosphäre angeht.

Fans nur am Livestream

Lediglich ein paar Journalisten hatten am Freitagabend Zutritt zur Turnhalle der Franconian International School in Erlangen erhalten, viel mehr Zuschauer dürften es auch beim Saisonstart im Oktober werden. Zu gerne hätten die Fans des HC Erlangen wohl den ersten „Heimauftritt“ vor Ort verfolgt, es blieb ihnen immerhin der Livestream des Vereins.


Teamgeist in der Krise: HC Erlangen setzt auf Zusammenhalt


Was die Zuschauer dort sahen: Eine Mannschaft, die zunächst an die starken Offensivleistungen der ersten beiden Vorbereitungsspiele anknüpfte. Insgesamt 76 Tore hatte die Mannschaft auf ihrer Reise durch den Westen der Republik erzielt, gegen die DJK Rimpar stand es nach acht Minuten immerhin schon 6:1.

Metzner wird rustikal gestoppt

So konnte es aus Sicht der Gäste nicht weitergehen, in einer Auszeit teilte Trainer Ceven Klatt das seinen Spielern auch lautstark mit. Während Haaß auf der Gegenseite seine Handballer lediglich bestärken musste in ihrem bisherigen Tun, wurde Klatt deutlich: „Ihr lauft rum wie Falschgeld!“ Das zeigte Wirkung: Ein Angriff später wurde der bis dahin sehr auffällige Antonio Metzner rustikal gestoppt, blutend musste der Erlanger Rückraumspieler vom Feld – und fand Rimpar in die Partie. Nach einer Viertelstunde leuchtete ein 8:6 auf der Anzeigetafel.

Erst zwei Paraden von Ferlin innerhalb weniger Sekunden befeuerte den Bundesligisten wieder. Daniel Mosindi erzielte zwei schöne Tore, die Wölfe kassierten die erste Zwei-Minuten-Strafe, der Zweitligist musste bis zur Halbzeitpause wieder abreißen lassen: 16:11.

Sellin fehlt sieben Wochen

Dass die Gegner ab Oktober – sofern es denn pünktlich losgeht in der Handball-Bundesliga – eine deutlich größere Prüfung werden, wissen sie natürlich beim HCE, umso wichtiger dürfte werden, dass bis dahin die Verletzten zurückkehren. Johannes Sellin war in der zweiten Halbzeit gegen Rimpar zwar mit dabei – allerdings nur als Co-Kommentator im Livestream.

Sieben bis acht Wochen muss Sellin nach seinem Fingerbruch und der anschließenden OP zuschauen. Nico Büdel lief sich nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk vor der Begegnung zwar genauso warm wie Steffen Fäth, den Adduktorenprobleme plagen, zum Einsatz kamen aber beide nicht. Stattdessen durfte Benedikt Kellner an seinem 22. Geburtstag ein wieder sehr ordentliches Spiel machen und sich der noch zwei Jahre jüngere Tarek Marschall aus der U23 auf gehobenem Niveau beweisen.

Ein Klassenunterschied

Ein Leistungsabfall, das dürfte die erfreulichste Erkenntnis für Haaß gewesen sein, war an diesem Freitagabend fast nie zu sehen, egal, wen er aufs Feld schickte. Nach dem Seitenwechsel wurde der Klassenunterschied noch deutlicher. Petter Overby durfte sich nun auch vermehrt im Angriff einbringen, der HC Erlangen hielt das Tempo hoch, die Wölfe aus Rimpar hechelten oft nur hinterher.

Nach 45 Minuten beantragten die Gäste wieder eine Auszeit, 25:14 stand es da bereits für die Gastgeber. Viel besser lief es aber auch danach nicht für die Unterfranken, ihre Ziffern auf der Anzeigetafel schienen zwischenzeitlich fast wie eingefroren. Am Ende stand dort ein: 33:20.

Keine Kommentare