Klopapier – oder die Geschichte über den sauberen Hintern
26.8.2017, 10:14 UhrOb feucht oder trocken, einlagig, zweilagig, ja sogar fünflagig; gelb, grün, blau, mit Duft oder mit süßen kleinen Einhörnern oder anderen Trendtieren bedruckt; ja, so viele Variationen gibt es. Die Rede ist von Klopapier! Heute ist Welttag des Toilettenpapiers. Deshalb soll hier diese überlebenswichtige Erfindung einmal gewürdigt werden.
So klingt es erst mal komisch, diesem alltäglichen Gebrauchsgegenstand einen Tag zu widmen. Doch denkt nur an den Moment zurück, in dem am stillen Örtchen mal kein Papier zur Hand war . . .
Wenn man der Website nur-toilettenpapier.de Glauben schenken darf, beginnt die Geschichte unseres täglichen Begleiters in China. Die Chinesen, die eigentlich dafür bekannt sind, die Erfindungen aus aller Welt "neu" zu erfinden, waren tatsächlich die Ersten, die dieses Papier benutzten. Schon im Jahr 851 wurde in China über die Benutzung von Papier zur Reinigung berichtet.
Doch kamen die verschiedenen Völker auf völlig unterschiedliche Ideen, ihren Allerwertesten nach dem Geschäft sauber zu halten. Was wurde nicht alles ausprobiert und glücklicherweise wieder fallengelassen.
So banden die alten Römer einen Schwamm an einen Stock und tränkten ihn in Salzwasser. Im Norden Amerikas nutzten die ersten Siedler Maiskolben, im Süden dagegen dessen Blätter. Die alten Griechen benutzten Tonscherben und Steine – harte Zeiten, doch die sind lang vorbei.
Die Chinesen setzten sich durch, im Jahr 1391 wurde für den Kaiser Toilettenpapier hergestellt, das einen halben Meter groß war. Industriell wurde das Klopapier zum ersten Mal 1857 von Joseph Gayetty in den USA produziert.
Trotzdem gibt es heute sogar noch Nomadenvölker, die sich ihr Hinterteil mit Sand reinigen. Der Grund bleibt uns wohl allen rätselhaft.
Und heute kann man es sich gar nicht mehr wegdenken. In Zahlen ausgedrückt: Jeder Deutsche verbraucht im Durchschnitt 8,6 Stück pro Toilettengang, das sind 57 Stück am Tag, also jährlich 20 000 Blätter, die aneinandergelegt mehr als einen Kilometer ergeben. Das sind wiederum 15 Kilo Toilettenpapier im Jahr. So wird laut news.de in Deutschland jährlich insgesamt eine Milliarde Euro nur für Toilettenpapier ausgegeben.
Habt ihr euch auch schon gefragt, warum das Klopapier immer so hübsche Verzierungen und Blumen eingestanzt hat? Das hat ganz einfach den Zweck, Schmutz aufzunehmen.
Doch woraus ist eigentlich Klopapier? Vereinfacht gesagt wird Holz zu Zellstoffbrei gekocht und chemisch aufbereitet. Dieser Brei wird dann ausgewalzt und trocken gepresst. Fertig! Bei geo.de könnt ihr das auch noch genauer nachlesen.
Die Vielfältigkeit des Toilettenpapiers zeigt sich auch in der Art, es zu benutzen. Wozu gehört ihr? Zu den 67 Prozent, die ihr Toilettenpapier falten, oder eher zu den sieben Prozent, die knüllen. Oder doch zu den restlichen Wicklern?
Über die Abrollrichtung lässt sich jedenfalls streiten. Die Satireseite schnatterente.net macht sich über die EU lustig, die das Problem durch eine Richtlinie lösen wollte. Aber die Hauptsache ist doch, dass man es hat. Egal, wie, wo und warum!
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