Verbrechen: Eine Frage der Herkunft?

19.1.2016, 05:54 Uhr
Polizisten kontrollieren den Rucksack eines Mannes: Wie offen gehen die Beamten künftig mit der Nationalität von Verdächtigen beziehungsweise Tätern um?

© dpa Polizisten kontrollieren den Rucksack eines Mannes: Wie offen gehen die Beamten künftig mit der Nationalität von Verdächtigen beziehungsweise Tätern um?

Für den Bundesinnenminister ist die Sache klar: „Ein Migrations- oder Flüchtlingshintergrund darf nicht verschwiegen werden“, sagt Thomas de Maizière nach den Angriffen junger Männer auf Frauen in Köln und anderswo. „Es darf keine Schweigespirale geben, schon gar nicht darf sie von der Polizei ausgehen.“ Ausdrücklich bezieht de Maizière in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ auch Politik und Medien in diese Forderung ein.Soll künftig also bei jeder Straftat automatisch die Herkunft des Täters öffentlich werden?

Die Silvesternacht von Köln verändert das Klima im Land. Dabei wiegen die zahlreichen Übergriffe auf Frauen, an denen auch Ausländer beteiligt gewesen sein sollen, noch nicht einmal am schwersten. Die Debatte ist entbrannt, ob da etwas vertuscht und verschwiegen werden sollte. Oder zeigt sich da nur die Hilflosigkeit der Polizei? Jedenfalls werden Vorurteile gegen die „Lügenpresse“ und unfähige Sicherheitskräfte befeuert. Der Druck auf beide, öfter die Nationaltität von Straftätern bzw. Verdächtigen zu nennen, wächst. Dem widersprecht (noch) der Pressekodex. Muss sich da was ändern?

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