Alpenverein Neumarkt verfolgt mit Kletterzentrum hohe Ziele
26.08.2015, 13:20 UhrBisher fahren die Mitglieder regelmäßig zu benachbarten Sektionen, meistens nach Feucht. Aber auch die DAV-Sektionen Altdorf, Pfaffenhofen oder Eichstätt besitzen ihre eigene Zentren.
Doch mit über 4000 Mitgliedern ist der DAV nicht nur der größte Verein in Neumarkt, sondern er hat auch das Potenzial ein eigenes Kletterzentrum zu betreiben. „Nach den Erfahrungen anderer DAV-Sektionen, können wir mit 10 000 bis 20 000 Eintritten im Jahr rechnen“, sagt Karl Gottschalk.
Der stellvertretenden Sektionsvorsitzende leitet das Projektteam für das Kletterzentrum. Dieses hatte sich vor einigen Monaten an die Arbeit gemacht und festgestellt, dass der DAV Neumarkt deutlich großzügiger planen muss. „Wenn wir schon Geld in die Hand nehmen, sollten wir auch unsere anderen Platzprobleme lösen“, so Gottschalk.
Denn die Räume in der Pulverturmgasse entsprechen nicht mehr der Mitgliederzahl des Vereins, erläutert Gottschalk. Der Verwaltungsaufwand ist gewachsen, die Gruppen sind größer geworden und auch das eingelagerte Material ist mehr geworden – nicht zuletzt wegen des mobilen Kletterturms, der nicht nur bei der Sonnenwendfeier am Graßahof aufgestellt wird. Und schließlich sind die Räume in der Pulverturmgasse eigentlich nur zu Fuß erreichbar, weil ein Auto beim Ein- oder Ausladen die Straße blockiert.
Und weshalb belässt man nicht die Geschäftsstelle vor Ort und zieht nur mit den Materiallagern in die neue Halle? „Wir haben uns bei anderen Sektionen informiert“, sagt Gottschalk, „und mit einer solchen Lösung ist niemand glücklich geworden.“ Das Vereinsleben und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Verein leide unter der Trennung von Sportstätte und Gemeinschaftseinrichtungen, so die Erfahrungen.
Bisher existiert von dem Gebäude nur ein möglicher Grundriss und mehre Ansichts-Skizzen, in die Anforderungen an das neue DAV-Zentrum eingeflossen sind. Demnach hätte die Kletterhalle eine Außenhöhe von etwa 15 Metern, innen rund 14 Meter. Bei einer Grundfläche von 250 Quadratmetern sind rund 800 Quadratmeter Kletterfläche geplant.
Ohne Hilfsmittel
Daran schließt sich eine Boulderhalle an. Bouldern ist Klettern ohne Hilfsmittel, es kann also auch alleine betrieben. Die Boulderfläche reicht bis auf die „Absprunghöhe“ von 4,50 Meter und umfasst etwa 300 Quadratmeter bei einer Hallengrundfläche von etwa 150 Quadratmetern. Hinzu kommen noch die Funktionsräume, also Büros, Jugendraum Bistro und Lager. Die geschätzten Kosten für das gesamte Projekt inklusive Grundstück, Erschließung, Planung und Bau belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro
Offen ist noch, wo im Stadtgebiet die DAV-Sektion ihre neue Heimat findet. „Wir haben Kontakte zu privaten Grundstücksbesitzern geknüpft und sind mit der Stadtspitze in Verbindung“, sagt Karl Gottschalk. Zwei Gespräche mit OB Thomas Thumann verliefen „sehr konstruktiv“, so dass Gottschalk davon ausgeht, dass die Umsetzung des Vorhabens an einem akzeptablen Standort im Stadtgebiet möglich ist.
Finanzierung klären
Der Herbst ist noch für Verhandlungen eingeplant, neben der Grundstücksfrage ist auch noch die Finanzierung nicht endgültig geklärt. Neben den Aufwendungen des Vereins selbst und BLSV-Mitteln hofft man auf das Engagement von Stadt und Landkreis sowie privater Sponsoren.
Bis zum Frühjahr 2016 will Gottschalk einen hieb- und stichfesten Plan vorlegen, über den die Mitglieder dann bei der nächsten Hauptversammlung oder auch einer außerordentlichen Versammlung beschließen können.
Stimmen diese zu und gibt es anschließend keine Verzögerungen mehr, könnte noch 2016 mit dem Bau begonnen werden.
15 Monate später also Weihnachten 2017 würden die ersten Kletterer die Wände hoch kraxeln.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen