Bamberg: Starke kandidiert erneut für das Oberbürgermeister-Amt
20.8.2019, 08:38 UhrEigentlich war die Bekanntgabe schon für den Jahresanfang angekündigt, doch Starke ließ sich Zeit. Jetzt hat der SPD-Politiker verkündet: "Ich möchte noch einmal Oberbürgermeister werden."
Bereit für eine dritte Amtszeit
Er habe sich so lange Zeit gelassen, um einen „langatmigen und dann auf Dauer nervenden Wahlkampf zu verhindern“, so Starke. "Sechs Monate Wahlkampf sind genug, um sich ein Urteil bilden zu können." Kurz vor der 69. Sandkerwa verkündete er nun seine Kandidatur für die nächste Kommunalwahl 2020 – der Wahlkampf wird dann nach den Sommerferien starten. Der 62-jährige sitzt seit 13 Jahren im Chefsessel des Rathauses und muss sich für eine dritte Amtszeit, gegen mindestens zwei Mitstreiter durchsetzen. Sein Stellvertreter Christian Lange (CDU) warf bereits im Februar als erster seinen Hut in den Ring der OB-Kandidaten, im letzten Monat folgte die überraschende Kandidatur des 31-jährigen Jonas Glüsenkamp (GAL).
"Ich bin noch nicht fertig"
Beide Gegenkandidaten sind überzeugt, frischer Wind täte dem Bamberger Politikgeschehen nach der langen Amtszeit Starkes gut – dieser aber möchte noch nicht von seinem Posten abrücken: "Ich bin längst noch nicht fertig und will meinen Einsatz für viele und erfolgreiche Verbesserungen in unserer Stadt fortsetzen und auch in Zukunft in erster Reihe für Bamberg arbeiten". Glüsenkamp freut sich in seinem Facebook-Post zu Starkes erneuter Kandidatur "auf einen inhaltlichen Wahlkampf, ein Ringen um die besten Ideen für die Stadt und spannenden Diskussionen mit der Rathaus-Groko mit Christian Lange und Andreas Starke".
Klare Vorstellungen für die Zukunft
"Die Stadt der Zukunft ist eine, die nichts auf morgen verschiebt", betont Starke und er hat klare Vorstellungen für die kommenden Jahre. Politische Schwerpunkte möchte er in der notwendigen Transformation des Wirtschaftsstandortes von der Automobilzuliefererindustrie hin zu einer vielfältigen Angebotspalette, der modernen Gestaltung und Umnutzung der ehemaligen militärischen Flächen zu stadtverträglichen Lösungen und einer intensiveren Demokratiebildung unserer Jugend setzen. Weitere Schwerpunkte, so kündigt er an, werden folgen. Das Amt des Oberbürgermeisters habe ihn vor Beginn seiner ersten Amtszeit besonders aufgrund der vielen, interessanten Gestaltungsmöglichkeiten gereizt, erzählt der amtierende OB und außerdem sei es "wichtig, sich auch um die "kleinen" Sorgen und Anliegen der Bürgerschaft zu kümmern. Das Vertrauen kann man im Großen nur haben, wenn man es im Kleinen gewinnt."
Bamberg als Lebensraum für alle
Bamberg verkörpert für den in Hamburg geborenen und in Bamberg aufgewachsenen Vater zweier volljähriger Kinder und studierten Juristen "ein wunderbarers Lebensgefühl, weil Tradition, Welterbe und Moderne miteinander erlebbar sind. Die Heimatliebe ist bei uns besonders ausgeprägt". Der amtierende OB selbst ist "verliebt" in das alljährliche Straßenfestival "Bamberg zaubert". Ein liebstes Bier hingegen hat der Oberbürgermeister der Bierhauptstadt nicht, er zählt sich "zur Fraktion der Weinliebhaber".
Große Bedeutung misst Starke aber vor allem dem Zusammenhalt einer Stadtgesellschaft bei: "Bamberg soll ein Lebensraum für alle sein. Mich interessiert nicht die Herkunft, die Nationalität, die Religionszugehörigkeit oder die Hautfarbe. Mich interessiert allein, dass jeder seinen persönlichen Lebensentwurf in der Welterbestadt Bamberg realisieren kann."
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