Rüstungsindustrie

Airbus-Betriebsräte: Nur noch europäische Waffen kaufen

17.03.2025, 16:46 Uhr
Ein Eurofighter am Fliegerhorst Wittmundhafen.

© Hauke-Christian Dittrich/dpa Ein Eurofighter am Fliegerhorst Wittmundhafen.

Angesichts der Zweifel an der Bündnistreue der Trump-Regierung fordern die deutschen Betriebsräte der Airbus-Rüstungssparte ein Ende deutscher Waffenkäufe in den USA. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Thomas Pretzl verlangte bei einer Betriebsversammlung in Manching auch eine Abbestellung der in den USA bereits bestellten F35-Kampfjets. Stattdessen solle Deutschland eine Führungsrolle im militärischen Flugzeugbau übernehmen. 

"F-35 abbestellen"

Airbus Defence & Space ist die für Militär und Raumfahrt zuständige Sparte des französisch-deutschen Konzerns. Die Stellungnahme der Betriebsräte liegt in dieser Hinsicht auf einer Linie mit dem früheren Konzernchef Tom Enders: "Niemand braucht eine F-35", hatte Enders am Wochenende der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt. 

Sorge vor US-Blockade

Sowohl Betriebsratschef Pretzl als auch Enders argumentieren, dass die F-35 im Zweifelsfall von den USA aus der Ferne stillgelegt werden könnten. "Ich will nicht sehen, dass ein deutscher Politiker im Oval Office Männchen machen muss, um im Krisenfall seine gekauften amerikanischen Kampfjets einzusetzen", sagte Pretzl der Mitteilung zufolge. Damit verbunden ist die Aufforderung an die Airbus-Chefetage, auf den geplanten Stellenabbau zu verzichten. 

In Europas Industrie und Politik ist die Erwartung - beziehungsweise Befürchtung - weit verbreitet, dass US-Präsident Donald Trump großen politischen Druck auf die europäischen Nato-Staaten ausüben könnte, mehr US-Waffen zu kaufen. Das unter dem Kürzel "FCAS" (Future Combat Air System) geplante europäische Kampfflugzeug der nächsten Generation ist allerdings noch Jahre von seiner Verwirklichung entfernt.