"Lage bleibt eingetrübt"

Arbeitslosigkeit in Bayern erreicht höchsten Stand seit fast 15 Jahren – das sind die Gründe

Magdalena Zipf

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31.01.2025, 11:31 Uhr
Die Arbeitslosigkeit in Bayern steigt zum Jahresbeginn dramatisch an: Laut Bundesagentur für Arbeit liegt das an einer Vielzahl wirtschaftlicher und politischer Faktoren. (Symbolbild)

© KatleenxDiekgraefe/FUNKE Foto Services Die Arbeitslosigkeit in Bayern steigt zum Jahresbeginn dramatisch an: Laut Bundesagentur für Arbeit liegt das an einer Vielzahl wirtschaftlicher und politischer Faktoren. (Symbolbild)

Zu Jahresbeginn hat die Arbeitslosigkeit in Bayern einen dramatischen Anstieg verzeichnet. Wie die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mitteilte, waren im Januar 328.749 Menschen im Freistaat arbeitslos – das sind 35.560 mehr als noch im Dezember 2024. Die Arbeitslosenquote stieg demnach auf 4,2 Prozent, was einen Anstieg von 0,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zahl stellt den höchsten Wert seit März 2010 dar

Nicht nur saisonbedingter Anstieg

Obwohl die Arbeitslosigkeit im Winter traditionell steigt – etwa durch saisonbedingte Kündigungen in der Bau- oder Gastronomiebranche – fällt der Anstieg dieses Jahr besonders stark aus. Laut Markus Schmitz, dem Chef der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, sei die schlechte wirtschaftliche Lage ein wesentlicher Faktor für diesen Anstieg. "Die schlechte wirtschaftliche Lage sorgt trotz steigender Beschäftigungszahlen für die höchste Arbeitslosenzahl in Bayern seit März 2010", so Schmitz.

Beschäftigung bleibt stabil

Erfreulicherweise ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Bayern weiterhin gestiegen. Im November 2024 waren 6,01 Millionen Menschen in solchen Arbeitsverhältnissen beschäftigt, ein Plus von 25.200 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg von 0,4 Prozent. Dennoch reichen diese Werte nicht aus, um den starken Anstieg der Arbeitslosigkeit auszugleichen.

"Auch die steigenden Zahlen bei der Kurzarbeit deuten darauf hin, dass die Lage am Arbeitsmarkt weiter eingetrübt bleibt", erklärt Schmitz. Neben der schlechten wirtschaftlichen Lage sei der Fachkräftemangel ein weiteres Problem, das den bayerischen Arbeitsmarkt belastet. Schmitz betont, dass es von großer Bedeutung sei, "neue Fachkräfte zu gewinnen und die vorhandenen Fachkräfte zu halten und zu qualifizieren".

Trotzdem: Bayern bleibt im Vergleich zu anderen Bundesländern das Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosenquote.