Welle seither gesperrt

Dramatische Szenen an Eisbachwelle in Bayern: Surferin stirbt nach Unfall

24.04.2025, 12:13 Uhr
Nach einem schweren Surfunfall erwägen die Behörden, zur Ermittlung der Unglücksursache die Münchner Eisbachwelle zeitweise trockenzulegen.

© Peter Kneffel/dpa Nach einem schweren Surfunfall erwägen die Behörden, zur Ermittlung der Unglücksursache die Münchner Eisbachwelle zeitweise trockenzulegen.

Eine Woche nach ihrem schweren Unfall an der bekannten Eisbachwelle in München ist eine Surferin gestorben. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei. Die 33-Jährige war in der vergangenen Woche in dem reißenden Bach im Englischen Garten verunglückt. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst über den Tod berichtet. Die Frau starb laut Polizei am gestrigen Abend.

Dramatische Szenen

Beim Sturz vom Board am späten Mittwochabend vergangener Woche hatte sich die am Knöchel der Surferin befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. 

Die Frau konnte sich nicht selbst befreien. Andere Surfer versuchten, sie von dem Surfboard zu trennen, scheiterten aber wegen der starken Strömung. Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau zunächst aus den eisigen Fluten zu retten. Sie kam in kritischem Zustand in eine Klinik, zwischenzeitlich schien sich ihr Zustand zu verbessern. 

Ursachensuche

Die Eisbachwelle ist seither gesperrt. Wie lange, war zunächst unklar. Unter anderem soll die Ursache des Unfalls untersucht werden. Offen ist, ob und wann dazu das Wasser des Eisbachs abgesenkt wird, um den Grund auf Hindernisse zu prüfen, an denen sich die Leine verfangen haben könnte. 

Für die wasserrechtliche Erlaubnis der Absenkung ist das Referat für Klima- und Umweltschutz der Landeshauptstadt zuständig. Allerdings liege bisher kein entsprechender Antrag der ermittelnden Behörden vor, sagte eine Sprecherin der Referentin. 

Die Eisbachwelle wird von Surfern zu allen Jahreszeiten genutzt. Das Surfen auf eigene Gefahr war seit 2010 offiziell per Allgemeinverfügung der Stadt München erlaubt. Die Welle ist allerdings nur für erfahrene Sportler geeignet.

Ermittlungen zur Ursache und Strafanzeige

Der Lebensgefährte der Verunglückten hatte laut Staatsanwaltschaft München I bereits vor dem Tod der Frau Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Behörde kläre, ob es Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten gebe, hatte eine Sprecherin dazu auf Anfrage erläutert. Die Ermittlungen richteten sich nicht gegen konkrete Personen.

Noch vor zwei Tagen teilte die Polizei auf Anfrage der dpa mit, dass sich der Gesundheitszustand der verunglückten Surferin stabilisiert habe. Zuvor war stets von einem kritischen Zustand die Rede gewesen. Heute bestätigte eine Sprecherin der Polizei nun den Tod der 33-Jährigen, ebenfalls gegenüber der dpa.

Unter Wasser gedrückt

Beim Sturz vom Board hatte sich die an dem Knöchel der 33-Jährigen befestigte Sicherheitsleine am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich nicht befreien, da sie mit dem Brett verbunden war.

Andere Surfer versuchten, die Frau von dem Surfboard zu trennen, scheiterten aber wegen der starken Strömung. Erst der Feuerwehr gelang es, die Frau zunächst aus den eisigen Fluten zu retten. Die Eisbachwelle ist seither gesperrt.