Winterspektakel

Ex-Wintersport-Stars beim Hornschlittenrennen in Garmisch

6.1.2025, 05:03 Uhr
Der Schlitten mit Sven Hannawald (links) und André Lange (rechts).

© Matthias Balk/dpa Der Schlitten mit Sven Hannawald (links) und André Lange (rechts).

Prominenz beim Hornschlittenrennen in Garmisch-Partenkirchen: Bei dem Winterspektakel am Dreikönigstag sind dieses Mal auch der Ex-Bobfahrer und mehrmalige Olympiasieger André Lange und Ex-Skispringer Sven Hannawald dabei gewesen. 

Gemeinsam mit zwei weiteren Sportlern rasten sie auf einem der historischen Gefährte den Berg hinab. Tempo, Schnee und Eis sind Spezialgebiete der beiden. Lange holte viermal bei Olympischen Spielen Gold. Hannawald war Skiflug-Weltmeister, holte in Salt Lake City mit der Mannschaft olympisches Gold – und war vor 23 Jahren der letzte deutsche Gewinner der Vierschanzentournee. In Garmisch-Partenkirchen war er gerade als Experte für die ARD beim Neujahrsspringen im Einsatz.

Der "sehr prominente Schlitten", wie Christian Herzog, erster Vorstand des Hornschlittenvereins Partenkirchen, ihn nannte, landete auf Platz 24 von 71 männlichen Teams. Von den rund 80 Schlitten - jeweils mit vier Sportlern besetzt - fuhr in diesem Jahr rund ein Dutzend mit rein weiblicher Besetzung. 

Genug Schnee: Erstmals nach neun Jahren lange Strecke 

Das waghalsige Rennen lockt alljährlich zahlreiche Schaulustige an. Erstmals seit neun Jahren lag heuer für das Hornschlittenrennen genug Schnee, um die gesamte Strecke von gut 1.100 Metern Länge über gut 150 Höhenmeter zu öffnen. Erstmals wurde damit auch wieder die Rasseneck genannte Schlüsselstelle mit einem Gefälle von 27 Prozent und einer engen Linkskurve am Ende befahren. 

Dennoch hatte der Hornschlittenverein Partenkirchen vorsorglich gut 800 Kubikmeter Extra-Schnee heranschaffen lassen - 45 Lkw voll aus der Umgebung, meist von freigeräumten Parkplätzen. Teils wurde aber auch Abrieb vom Eisstadion in Garmisch-Partenkirchen angeliefert.

Tradition trifft auf moderne Technik

Alljährlich am Dreikönigstag rasen die Mannschaften mit den historischen Gefährten nach Werdenfelser Bauart hinter dem Skistadion ins Tal. Nur 2021 und 2022 war das Rennen wegen Corona ausgefallen. Die Schlitten erreichen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Immer wieder gibt es bei der halsbrecherischen Fahrt auch Unfälle. Auch in diesem Jahr wurde das Rennen mehrfach unterbrochen - unter anderem, weil die Bande durchbrochen wurde. Ein Teilnehmer erlitt einen Schulterbruch. 

Stammtisch-Brüder hatten 1970 die Schlitten aus Schuppen und Heimatmuseen hervorgeholt und bei Fackellicht das erste Rennen veranstaltet. Inzwischen wird die Rennstrecke präpariert und gesichert; die Zeiten werden per Computer auf hundertstel Sekunden ausgewertet. Hornschlitten mit den vorne nach oben gebogenen Kufen dienten früher Bergbauern zum Transport etwa von Heu oder Holz.

Ziemlich rasant geht es durch den Schnee.

Ziemlich rasant geht es durch den Schnee. © Matthias Balk/dpa

Hier fahren die "Goaßara Fuiznhexen".

Hier fahren die "Goaßara Fuiznhexen". © Matthias Balk/dpa