Gesellschaft
Heimbewohner müssen mehr für Pflege zahlen
06.02.2025, 04:47 Uhr![Pflegebedürftige müssen mehr fürs Pflegeheim zahlen (Symbolbild). Pflegebedürftige müssen mehr fürs Pflegeheim zahlen (Symbolbild).](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14571027:1738821185/ImportDpaPicFile37jpg.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=da4cf4e)
Die Pflege in einem Heim in Bayern ist für die Betroffenen erneut teurer geworden. Im ersten Jahr des Aufenthalts kostete ein Platz zum Jahresbeginn 2025 im Schnitt 2.994 Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 2.562 Euro gewesen, wie aus einer Auswertung des Ersatzkassenverbands hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die Zuschüsse steigen mit der Aufenthaltsdauer. Deshalb fielen im zweiten Jahr in einem bayerischen Heim im Schnitt "nur noch" 2.701 Euro für die selbst zu zahlenden Anteile an (Vorjahr: 2.362). Im dritten Jahr betrugen die Eigenanteile 2.311 Euro (Vorjahr: 2.012 Euro). Mit dem höchsten Zuschlag ab dem vierten Jahr im Heim waren es 1.824 Euro (Vorjahr: 1.619 Euro).
Bayern im bundesweiten Mittelfeld
Die Unterschiede innerhalb Deutschlands sind dabei mehrere hundert Euro groß. Bayern liegt den Daten zufolge bundesweit im oberen Mittelfeld.
Nach der Bundestagswahl müsse die Politik die Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen in den vollstationären Einrichtungen klar begrenzen, forderte die Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner. Die Länder müssten genug Geld für den Bau und die Instandhaltung der Heime bereitstellen, anstatt die Investitionskosten auf die Pflegebedürftigen umzulegen.
Wegfall versicherungsfremder Leistungen würde entlasten
Auch die Ausbildungskosten müssten von den Ländern übernommen werden. Der Wegfall versicherungsfremder Leistungen würde die Pflegebedürftigen monatlich um 600 Euro entlasten, rechnete Elsner vor. Darüber hinaus müssten die Leistungsbeträge jährlich angepasst werden.
Die von den Pflegeheimbewohnern selbst zu übernehmenden Beträge setzen sich aus drei Komponenten zusammen. Den größten Teil macht der sogenannte einrichtungseinheitliche Eigenanteil für die Pflege und Betreuung an sich aus. Dieser enthält auch die Ausbildungskosten und betrug zum 1.1.2025 in Bayern 1.950 Euro. Von diesem rechnerischen Wert gehen noch die Zuschüsse ab - sie liegen bei 15 Prozent im ersten Aufenthaltsjahr, 30 und 50 Prozent in den Folgejahren und zu 75 Prozent ab dem vierten Jahr. Hinzu kamen die Investitionskosten von 426 Euro und die Kosten für Unterkunft und Verpflegung von 910 Euro.
Für die Auswertung zog der Ersatzkassenverband Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern heran. Zum Verband gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK.