3. Fußball-Liga
Herrlich und die „verborgenen Schätze“ in Unterhaching
8.1.2025, 14:35 UhrZum Start seiner kniffligen Hachinger Rettungsmission erinnerte der frühere Nationalstürmer Heiko Herrlich an bittere BVB-Tage. "Ich habe das selbst als Spieler mal hautnah miterlebt mit Borussia Dortmund. Zwei Jahre, drei Jahre nach dem Champions-League-Sieg sind wir fast abgestiegen und Udo Lattek hat uns gerettet", sagte der neue Trainer der SpVgg Unterhaching. "Da waren gestandene Nationalspieler, die Champions-League-Sieger und Europameister geworden sind. Ob Reuter, Möller, Kohler oder Herrlich. Da ging nichts mehr."
Klassenerhalt wie "ein Aufstieg"
Ganz zu vergleichen ist die Ausgangslage von Dortmund in der Saison 1999/2000 und Drittliga-Schlusslicht Haching jetzt nicht. Aber ein Ende wie damals mit einem Nicht-Abstieg würde Herrlich erneut gefallen. "Wenn man jetzt die Klasse hält, ist das wie ein Aufstieg", sagte der 53-Jährige, der als Trainer im Münchner Süden nach mehr als einem Jahrzehnt zurück ist. Bereits in der Saison 2011/2012 hatte Herrlich die Hachinger betreut. Jetzt soll er längerfristig für die Spielvereinigung arbeiten - liga-unabhgänig. Doch im Jahr des 100. Vereinsgeburtstag möchte keiner an einen Abstieg denken.
Vor der Verpflichtung von Herrlich, der im April 2021 beim Erstligisten FC Augsburg freigestellt worden war, war auch über Trainer-Legende Felix Magath als neuer Coach der Oberbayern spekuliert worden. "Nach dem Flirt mit Felix Magath hab‘ ich gesagt: Das hab‘ ich deswegen gemacht, um die Jungs zwischen Weihnachten und Neujahr aus der Lethargie zu holen - das war die Drohung praktisch", witzelte Club-Präsident Manfred Schwabl bei der Presserunde an der Seite von Herrlich.
"Verborgene Schätze heben"
Die Hachinger haben sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Herrlich setzt vor allem darauf, verstecke Potenziale zu entfalten. Es gehe darum, "verborgene Schätze wieder zu heben", sagte der 53-Jährige. Herrlich hatte sich zu Beginn seiner Trainerkarriere mit Nachwuchsmannschaften einen Namen gemacht. Über Bochum, Unterhaching, die U17 des FC Bayern, Jahn Regensburg und Bayer Leverkusen war er schließlich im März 2020 Coach in Augsburg geworden. Es war seine bislang letzte Station, der einige Jahre Pause folgten.
"Es gab auch Gründe, warum ich mich einfach auch mal ein bisschen zurückgezogen und Dinge aufgearbeitet habe", sagte Herrlich. Er habe sich in dieser Zeit aber auch "viele, viele Spiele" angeschaut. Der 53-Jährige hob hervor, dass sich der Fußball "wahnsinnig weiterentwickelt habe". Vor Jahren sei er einer der wenigen gewesen, die am Laptop wie ein Analyst gearbeitet hätten. Jetzt sei das in der jungen Trainer-Generation Standard.
Schwabl: Ein Laptop gewinnt keine Zweikämpfe
"Aber du bist sicher kein Laptop-Trainer", unterbracht ihn Schwabl. "Das war ein großes Kriterium, keinen Laptop-Trainer zu holen, weil Laptop-Trainer helfen in der Situation nichts." Ein Laptop gewinne keine Zweikämpfe. "Der darf nicht spielen, der hat keine Spielberechtigung."
Nach der Trennung von Marc Unterberger hatte Sven Bender bis zur Winterpause übergangsweise übernommen. Bender, den Herrlich schon lange kennt, bleibt der Mannschaft weiter als Co-Trainer erhalten. "Er hat als Spieler schon viel wie ein Trainer gedacht und hat eine tolle Trainerkarriere vor sich", prognostizierte Herrlich. Bender war in der Vorsaison als Co-Trainer von Borussia Dortmund im verlorenen Champions-League-Finale dabei. Unter Coach Herrlich war er Profi bei Bayer Leverkusen.
Der frühere Nationalstürmer Herrlich, der im April 2021 beim Erstligisten FC Augsburg freigestellt worden war, hat die Hachinger bereits in der Saison 2011/12 betreut. Jetzt hat der 53-Jährige bei dem Münchner Vorstadt-Club einen längerfristigen Vertrag unterschrieben, der ligaunabhängig gilt.
Herrlich: Bender wird eine große Trainerkarriere machen
Die Hachinger haben sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Nach der Trennung von Marc Unterberger hatte Sven Bender bis zur Winterpause übergangsweise übernommen. Er bleibt der Mannschaft weiter als Co-Trainer erhalten. "Er hat als Spieler schon viel wie ein Trainer gedacht und hat eine tolle Trainerkarriere vor sich", prognostizierte Herrlich. Bender war in der Vorsaison als Co-Trainer von Borussia Dortmund im verlorenen Champions-League-Finale dabei.