Novum in 2025

Hitzewelle und Sahara-Staub im Anflug: Das bedeutet das Wetter-Szenario für Mittelfranken

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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05.03.2025, 08:20 Uhr
Saharastaub über einem Feld.

© IMAGO/Bernd März Saharastaub über einem Feld.

Laut aktuellen Wetterprognosen könnte ein starkes Hochdruckgebiet in der ersten Märzwoche 2025 nicht nur durchaus ungewohnt milde Temperaturen, sondern auch möglicherweise Saharastaub nach Deutschland bringen. Während das Wochenende (1./2. März 2025) noch eher trüb, nass und auch teilweise glatt war, folgte ein erster Umschwung am Montag (03. März 2025).

So berichtet das Portal weather.com sogar von einer "Hitzewelle", die sich in dieser Woche auf den Weg machen wird. Rund eine Woche könnte sich das Szenario dann halten, ehe es gegen 09. oder 10. März eher wieder danach aussehe, als würden die Temperaturen dann wieder abfallen. So ist auf der dortigen Wetterkarte zu sehen, dass quasi ganz Deutschland in den Genuss der hohen Temperaturen kommen könnte. Für Nürnberg und Umgebung sind hier dann Temperaturen von bis zu 17 Grad eingezeichnet.

Da zurzeit über Skandinavien Tiefdruckgebiete geführt werden, erstreckt sich von Südeuropa bis zum Schwarzen Meer aktuell ein stabiles Hochdruckwetter, erklärt Thomas Schuster, Meteorloge beim Deutschen Wetterdienst (DWD) im Gespräch mit unserer Redaktion. Die hohen Temperaturen sollen sich bis zum Wochenende halten. Bereits Mitte nächste Woche ist dann aber ein Temperatursturz von 10 Grad wahrscheinlich.

Zum Wochenende Saharastaub

Neben den milden Temperaturen bringt eine Strömung vor allem am Donnerstag und Freitag Saharastaub nach Mitteleuropa. Dieser wird durch "milchige" Wolken erkennbar sein, sagt Schuster. Bei großen Staubmengen können sich vorhandene Wolken auch bräunlich bis gelblich-rötlich färben. Die Staubpartikeln können unter anderem auch die Wolkenbildung anregen. Typischerweise dauern die Ereignisse einige Stunden, können aber auch mehrere Tage lang anhalten, schreibt der DWD.

Wie Schuster im Gespräch erklärt, wird am Boden aber wahrscheinlich nichts von dem Staub zu spüren sein, da bisher kein Regen vorhergesagt ist. Der Staub wir nämlich erst durch Regen von den Wolken ausgewaschen und kann sich dann am Boden sammeln. Möglicherweise müssen die Vorhersagen wegen des Staubs leicht korrigiert werden. Grund dafür ist, dass durch den Staub die vorhergesagten Temperaturen leicht nach unten abweichen.

Der Saharastaub kommt in die Atmosphäre, sobald bodennahe Winde mit entsprechender Geschwindigkeit den Staub aufwirbeln. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert, treten im Süden Deutschlands, unterhalb der Mainlinie, Saharastaubereignisse etwa 60 Tage pro Jahr auf. Die meisten Ereignisse werden jedoch kaum wahrgenommen, da der Sand in vielen Fällen den Boden nicht erreicht. Wirklich stärkere Ereignisse sind einige wenige Male pro Jahr zu erwarten, erklärt die Behörde. Wegen dominierenden Windsystemen und Strömungsmustern über der Sahara treten die Ereignisse in Mitteleuropa häufiger im Frühjahr oder Sommer auf. Ab und zu bringen die Winde auch in den Herbstmonaten Staub nach Mitteleuropa.

Sonnig warm am Tag, eisig in der Nacht

Auch der fränkische Experte "Wetterochs" spricht in seiner Rundmail von "sonnigem und trockenem Hochdruckwetter", das es sich "in der nächsten Woche" auch in der fränkischen Region bequem machen könnte. Laut diesem Modell klettern die Temperaturen dann nach und nach weiter nach oben und können in der Spitze immerhin bis zu 15 Grad erreichen. Auch zu beachten: Während es tagsüber durchaus sonnig und warm werden könnte, werden die Nächte Stand jetzt (Freitagnachmittag, 28. Februar 2025) wieder eisig. Bis zu minus vier Grad könnten dann laut "Wetterochs" möglich sein. In der zweiten Wochenhälfte gehe die Tendenz dann Richtung minus zwei Grad in den Nächten.

"Wetter.com" spricht in seiner Prognose für den Raum Nürnberg/Fürth/Erlangen und Umgebung von maximal 13 Grad in der kommenden Woche, auch hier sind nachts Temperaturen von bis zu minus zwei Grad vermerkt.

Der Start in die neue Woche könnte also durchaus sonnig und temperaturtechnisch angenehm ausfallen. Wer jedoch auch abends nach dem Feierabend den Tag im Freien ausklingen lassen will, sollte unbedingt eine warme Jacke einpacken, da es dann auch schnell eisig-frisch werden kann, sobald die Sonne über dem fränkischen Himmel untergegangen ist.

Grundsätzlich können die Temperaturen im März sehr unterschiedlich sein, sagt Schuster. Da die Sonne bereits höher über den Himmel steigt, gewinnt sie deutlich an Kraft und so kann es auch zu frühlingshaftem, sehr milden Wetter kommen. Gleichzeitig liegt aber meist noch kalte Luft in der Nähe: Sobald diese sich dreht, wird die kalte Luft "angezapft" und die es gibt wieder niedrige Temperaturen in Deutschland. Besonders in den letzten Jahren haben sich wegen der wechselhaften Luftmassen aber zu früh Blüten in Erwartung des Frühlings gebildet. Durch kalte Luft und Nachfrost könnten so Blüten einfrieren und beispielsweise Obstbäume weniger Ertrag bringen, sagt Schuster.