Musik

Mandoki: Liebeserklärung an Vinyl und Dank an Plattenläden

17.12.2024, 15:15 Uhr
Setzt nicht nur am Schlagzeug gern ein Zeichen: Leslie Mandoki (Archivbild).

© Felix Hörhager/dpa Setzt nicht nur am Schlagzeug gern ein Zeichen: Leslie Mandoki (Archivbild).

Der Musiker und Musikproduzent Leslie Mandoki ist ein großer Fan klassischer Vinyl-Schallplatten - und bedankt sich nun mit einem Überraschungskonzert in einem Münchner Kaufhaus bei den klassischen Plattenläden. Die Geschäfte, in denen noch Vinyls und CDs gekauft werden könnten, seien für Musiker unglaublich wichtig, betonte der 71-Jährige vor dem Unplugged-Konzert seiner Mandoki Soulmates am Dienstagabend (18.00 Uhr) im Modehaus Ludwig Beck. 

Dem Vernehmen nach wollte auch der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (66) zu dem für die Zuhörer kostenlosen Konzert kommen - und seinen Freund beim Spielen unterstützen. Es wäre nicht das erste Mal, dass der SPD-Politiker als Gastmusiker an der Gitarre glänzt. Die Mandoki Soulmates selbst werden in einer reduzierten Besetzung auftreten.

Der Deutschen Presse-Agentur erläuterte Mandoki: "Das Streaming hat vieles verändert." Deshalb hätten die Soulmates ihr jüngstes Album "A Memory Of Our Future" ganz klassisch analog aufgenommen und in limitierter Auflage auch als weißes Vinyl veröffentlicht, um etwas "Wahrhaftiges", Physisches anbieten zu können, womit das Erlebnis, ein Album anzuhören, ganz bewusst zelebriert werden könne.

Alle Wände voll mit Vinyl-Schallplatten

Er selbst schätze genau das an den alten Schallplatten sehr, erzählte Mandoki. "Im Klavierzimmer bei mir zu Hause sind an allen drei Wänden vom Boden bis zur Decke unzählige Vinyl-Schallplatten, die durch mein radikal intensives Leben als Musiker zusammenkamen. Und es ist immer ein schöner Moment, wenn man einen Klassiker von Jethro Tull bis Deep Purple mal rauszieht an einem winterlichen Abend und am Kaminfeuer bei einem guten Wein in aller Ruhe Vinyl anhört, während das Smartphone in einem anderen Zimmer liegt."

Mandoki war im Alter von 22 Jahren zusammen mit anderen Künstlern vor dem kommunistischen Regime in Ungarn nach Deutschland geflüchtet und hat unter anderem mit Phil Collins, Lionel Richie und Chaka Khan gearbeitet. Für das jüngste Album der Mandoki Soulmates versammelte er erneut Spitzenmusiker in seinem Studio am Starnberger See, um klare Botschaften zu senden. Denn der 71-Jährige ist überzeugt, dass in Zeiten von Kriegen, Fake News, vergifteten Debatten und Klimawandel jeder Einzelne gefragt ist, seinen Beitrag zu leisten und aufzustehen für das, was er für richtig hält.