Maßnahmenpaket

Mehr Fördergeld für Bayerns Feuerwehren

16.1.2025, 19:00 Uhr
Sie helfen bei Tag und in der Nacht: Bayerns Feuerwehren. Doch nicht überall sind die Helfer bestmöglich ausgerüstet. (Illustration)

© Franz Liss/EinsatzReport24/dpa Sie helfen bei Tag und in der Nacht: Bayerns Feuerwehren. Doch nicht überall sind die Helfer bestmöglich ausgerüstet. (Illustration)

Seit 2020 wurden in Bayern mehr als 230 Millionen Euro zur Förderung der rund 7.500 Feuerwehren im Land ausbezahlt. Um die Feuerwehren weiter zu unterstützen, habe das Innenministerium die Förderrichtlinie "nochmals massiv aufgestockt", teilte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in München mit. Im Schnitt wurden damit rund 46 Millionen Euro pro Jahr an die Feuerwehren weitergegeben, künftig sollen zusätzlich knapp 50 Prozent mehr Fördergelder zur Verfügung stehen. 

"Insgesamt haben wir ein umfassendes Maßnahmenpaket mit einem jährlichen Volumen von mehr als 22 Millionen Euro geschnürt, mit dem wir unsere Gemeinden und ihre Feuerwehren zukunftsweisend unterstützen", betonte Herrmann. Die Förderrichtlinie sei zudem um drei Jahre bis Ende 2027 verlängert und in diesem Zusammenhang inhaltlich überarbeitet worden.

Neue Richtlinie setzt verstärkt auf nachhaltige Projekte

Nach der neuen Richtlinie könnten unter anderem Feuerwehrhausneubauten und Generalsanierungen gefördert werden. "Hiermit setzen wir einen deutlichen Anreiz, Bestandsbauten weiterzunutzen, leisten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und tragen dazu bei, dass weniger Flächen versiegelt werden", betonte Herrmann. 

Zudem sei eine Förderung für geschlechtergetrennte Sanitärräume in bestehenden Feuerwehrhäusern erstmals möglich. "Dies ist wichtig, um auch Frauen für den Feuerwehrdienst gewinnen zu können."

Ländlicher Raum soll besonders unterstützt werden

Besonders kleinere Feuerwehren und der ländliche Raum sollen laut Herrmann finanzielle Unterstützung finden. Für die besonders belasteten Feuerwehren mit einem Autobahnabschnitt oder einer mehrspurig ausgebauten Schnellstraße hat der Freistaat kräftig nachgelegt: "Sie können sich über die Erhöhung der Festbeträge für die erforderlichen Spezial-Fahrzeuge um jeweils 25 Prozent freuen."

Auch die Ausbildung der Feuerwehrleute in den Landkreisen soll stärker unterstützt werden. "Daher ist künftig eine Förderung von 250.000 Euro für die Errichtung eines Übungshauses möglich", sagte Herrmann. Die staatlichen Feuerwehrschulen würden derzeit eine Musterplanung entwerfen, welche die Übungs- und Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort deutlich verbessere.

Grüne: Staatsregierung verantwortlich für marode Gerätehäuser

Die Grünen im Landtag warfen der Staatsregierung vor, erst spät auf die vielen maroden Feuerwehr-Gerätehäuser im Land zu reagieren. Für Motivation und Einsatzbereitschaft der Kameradinnen und Kameraden sei eine ordentliche Ausstattung unverzichtbar, sagte der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Florian Siekmann. "Für viele ist es wie ein zweites Zuhause. Daher ist das lange Warten der Staatsregierung auch unverantwortlich."

Bereits zum 1. Juni 2023 hatte das Innenministerium die Festbeträge für die Feuerwehrhausförderung verdoppelt und die Festbeträge für die Beschaffungen von Feuerwehrfahrzeugen und -geräten um 30 Prozent erhöht.

Nach Bränden in Amerika warnte Herrmann vor fehlender Ausrüstung

Nach den Großbränden in den USA hatte Herrmann erst vor wenigen Tagen davor gewarnt, dass auch in Deutschland Hilfsorganisationen besser ausgerüstet werden müssten. Allein in Bayern fehlten den Feuerwehren und freiwilligen Hilfsorganisationen rund 300 der 828 im Jahr 2007 vom Bund zugesagten Katastrophenschutz-Fahrzeugen.