Ermittlungen laufen

Mehrere Flaschen Alkohol: Fahrdienstleiterin im Dienst betrunken - Lokführer wählt Notruf

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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16.12.2024, 16:26 Uhr
Die Polizei ermittelt gegen eine Fahrdienstleiterin, die bei der Arbeit mutmaßlich betrunken war. (Symbolbild)

© IMAGO Die Polizei ermittelt gegen eine Fahrdienstleiterin, die bei der Arbeit mutmaßlich betrunken war. (Symbolbild)

Die Polizei ermittelt gegen eine Fahrdienstleiterin am Bahnhof Kühbach, die in der Nacht mutmaßlich stark alkoholisiert im Dienst war. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,48 Promille, wie die Polizeiinspektion Aichach mitteilte. Die Frau habe zudem Wahrnehmungsschwierigkeiten gehabt. Inwieweit Passagiere und Züge in Gefahr waren, werde derzeit noch ermittelt, hieß es von der Bundespolizei.

Der Zustand der 61-jährigen Frau war aufgefallen, nachdem sie gegen 1.30 Uhr nicht auf Kontaktversuche eines Lokführers reagiert hatte, der ihr eine Störung mitteilen wollte. Der Mann ging laut Polizei daraufhin zur Bedienungszentrale. Die Fahrdienstleiterin hatte sich den Angaben zufolge dort eingesperrt und reagierte nicht, weswegen der Lokführer den Notruf wählte.

Noch vor Eintreffen der Rettungskräfte öffnete die Fahrdienstleiterin selbst die Tür, sie machte einen stark alkoholisierten Eindruck, wie eine Sprecherin der Bundespolizei Nürnberg am Montag mitteilt. Die Polizei fand in den Arbeitsräumen mehrere Flaschen Alkohol und stellte diese sicher.

Erste Ermittlungen ergaben, dass der Zug RB 86762 mit 40 Personen besetzt und auf der Fahrt von Ingolstadt Hauptbahnhof nach Augsburg Hauptbahnhof war.

Neben der Polizei kamen auch Rettungsdienst und Freiwillige Feuerwehr, die sich Zugang zur Bedienzentrale verschafften. Gegen die Frau läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

Die Deutsche Bahn erklärte auf Anfrage, dass an allen Arbeitsplätzen natürlich eine Null-Promille-Regelung gelte und Vorfälle "umgehend und nach einem strengen Regelwerk" geahndet würden. "Nach Prüfung des Vorfalls werden wir gegebenenfalls arbeitsrechtliche Schritte einleite", sagte eine Sprecherin. Zu Fragen zu möglichen Gefahren für den Zugverkehr äußerte sich die Bahn nicht.


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