Museumsbesuche
Millionen Menschen besuchen bayerische Museen
17.02.2025, 06:02 Uhr
Viele Museen in Bayern erfreuen sich wieder großer Beliebtheit. Einrichtungen wie das Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg oder das Lenbachhaus in München meldeten gestiegene Besucherzahlen für das vergangene Jahr, das Deutsche Museum mit Häusern in München und Nürnberg verzeichnete gar einen Rekord. "Der Kulturkalender 2024 hatte viele Highlights zu bieten", kommentierte Kunstminister Markus Blume (CSU). Doch nicht überall gibt es einen Boom. Manche Museen melden auch stagnierende oder gar gesunkene Besucherzahlen.
Millionen in staatlichen Museen
Allein in die Häuser des Freistaats kamen Blume zufolge 2024 rund 5,6 Millionen Menschen. Mehr als 1,5 Millionen davon besuchten einen der Standorte des Deutschen Museums, die meisten das Haupthaus in München. Das sei die höchste Zahl seit 1984, hieß es.
Das 2021 eröffnete Zukunftsmuseum in Nürnberg verkaufte 121.617 Tickets, 2,8 Prozent mehr als 2023. Generaldirektor Wolfgang M. Heckl richtet den Blick auf eine wichtige Marke: Im Laufe dieses Jahres werde man sicher den einhundertmillionsten Gast seit der ersten Ausstellung empfangen. Diese war 1906 noch an der Maximilianstraße zu sehen, bevor 1925 der Bau auf der Museumsinsel eröffnet wurde.
Pop-Art-Party in München
Enormen Zuspruch gab es auch für das Museum Brandhorst in München, das nach eigenen Angaben 230.000 Tickets verkaufte, rund 90.000 mehr als im Jahr 2023. Das lag vor allem an der Schau "Andy Warhol & Keith Haring. Party of Life". Sie lockte sieben Monate lang rund 200.000 Menschen an und wurde die bestbesuchte Ausstellung seit Eröffnung 2009. Die Alte Pinakothek verkaufte rund 400.000 Tickets, rund 38.000 mehr als 2023. In der Pinakothek der Moderne sanken die Verkäufe dagegen um rund 40.000 auf 340.000 Eintrittskarten.
Die Städtische Galerie im Lenbachhaus mit dem Kunstbau München setzte auf große Namen, etwa mit dem britischen Maler William Turner oder dem türkischen Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk. "2024 war das erfolgreichste Jahr seit 2015 und damit wohl das zweiterfolgreichste Jahr seit der Eröffnung des Museums in Jahr 1929", freute sich Direktor Matthias Mühling und verwies auf 370.924 Besuche, 23 Prozent mehr als 2023. Zudem seien 22.430 Jahreskarten verkauft worden - auch das ein Rekord, wie es hieß.
Junges Museumspublikum in Augsburg
Auch die Stadt Augsburg zog eine positive Bilanz. Knapp 280.000 Interessierte zählten die kommunalen Museen, 40.000 mehr als im Vorjahr. "Besonders freuen wir uns darüber, dass immer mehr junge Besuchende in unsere Häuser kommen", hieß es. Das U27-Ticket für freien Eintritt in die Dauerausstellungen hätten 7.929 junge Leute unter 27 Jahren benutzt (2023: 7.296).
Albrecht Dürer und Geschichte
In Nürnberg verkauften die städtischen Häuser 672.694 Tickets, etwas weniger als im 2023 (675.473). Rekordzahlen meldete das Albrecht-Dürer-Haus mit 86.300 verkauften Tickets (2023: 83.034). Ins Memorium Nürnberger Prozesse kamen mehr als 158.000 Besucher - so viele wie noch nie in den vergangenen zehn Jahren. Ins Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände kamen mehr als 170.000 Menschen trotz Umbauarbeiten. Im staatlichen Germanischen Nationalmuseum sank die Zahl der Besucher von 346.986 im Jahr 2023 auf nunmehr 335.163.
Wie wichtig prominente Ausstellungen sind, zeigt sich am Museum Georg Schäfer in Schweinfurt. Als dort 2023 die Romantik-Schau über Caspar David Friedrich lief, verkaufte das Museum fast 70.000 Tickets. Vergangenes Jahr waren es knapp 50.000. Das Museum im Kulturspeicher in Würzburg meldete rund 27.200 Besucher (2023: 29.936).
Ungefähr gleich blieb das Interesse am Richard Wagner Museum in Bayreuth, das fast 33.600 Menschen anlockte. Und das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg freute sich über 241.900 verkaufte Eintrittskarten, etwas mehr als 2023.
"Das Zählen aufgegeben"
Regelrecht überrannt wurde das Literaturhaus München, das Anfang Dezember zur "Pixi"-Ausstellung über die beliebten quadratischen Kinderbücher geladen hatte. Das Haus habe knapp zwei Monate lang gebrummt, hieß es. Mehr als 25.000 große und vor allem kleine Gäste seien gekommen - ungefähr. "Man hat das Zählen am letzten Wochenende aufgegeben, es war einfach zu viel los", hieß es.
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
