Gewaltschutz
München eröffnet Gewaltschutzunterkunft für Transpersonen
19.02.2025, 17:18 Uhr
In München gibt es jetzt eine spezielle Schutzunterkunft für von Gewalt betroffene Transpersonen, intergeschlechtliche und non-binäre Menschen. Nach Angaben der Stadt ist es das erste Angebot dieser Art in Deutschland, das eine große Lücke schließt. "Trans-, intergeschlechtliche und nicht binäre Personen sind in erheblichem Maße von Gewalt betroffen, auch von Partnerschaftsgewalt", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). In herkömmlichen Schutzunterkünften hätten sie oft nicht die notwendige Unterstützung gefunden.
Transmenschen fühlen sich dem ihnen bei Geburt zugeschriebenen Geschlecht nicht zugehörig. Inter-Menschen sind Personen, deren körperliches Geschlecht nicht der medizinischen Norm von männlichen oder weiblichen Körpern zugeordnet werden kann, sondern sich in einem Spektrum dazwischen bewegt. Als nicht-binär bezeichnet man Menschen, die weder eine männliche noch eine weibliche Geschlechtsidentität haben.
Was die Schutzunterkunft in München anbietet
Fünf Personen können in der Einrichtung in München wohnen und erhalten auch psychosoziale Beratung und Hilfe. Zielgruppe sind der Stadt zufolge Personen ab 18 Jahren. Unterstützt wird die Unterkunft der Mitteilung zufolge von der Frauenhilfe und dem Männerinformationszentrum. Zudem ist sie mit der LGBTQI+-Community vernetzt, zu der auch Lesben, Schwule und Bisexuelle gehören.
Die Schutzunterkunft ist Teil eines städtischen Aktionsplans, der den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt zum Ziel hat. Der Zugang zu Frauenhäusern sei für Trans-, intergeschlechtliche und non-binäre Menschen teilweise mit großen oder gar unüberwindlichen Hürden verbunden, heißt es in dem Plan. Das erhöhe das Risiko für die Betroffenen, Gewaltsituationen ausgeliefert zu bleiben, was zu einer Eskalation der Gewalt beitragen könne.