Kriminalität
Nadel in Halloween-Süßigkeit - neuer Verdacht?
03.03.2025, 11:51 Uhr
Nach dem mutmaßlichen Fund einer Metallnadel in einem Halloween-Schokoriegel in Kirchseeon (Landkreis Ebersberg) hat die Polizei keinen Hinweis, dass die Süßigkeit vorab manipuliert wurde. Die Verpackung sowie die Glasur des Schokoriegels seien gemäß kriminalpolizeilicher Spurensicherung unbeschädigt gewesen, sagte Polizeisprecher Michael Graf.
Damit konnte die Nadel nach den neuen Erkenntnissen wahrscheinlich nicht von außen in den Riegel eingebracht worden sein. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.
Auch ein Produktionsfehler konnte in Absprache mit dem Hersteller ausgeschlossen werden. Aus polizeilicher Sicht erscheine es nunmehr unwahrscheinlich, dass der Riegel mit der Nadel im Inneren eingesammelt beziehungsweise verteilt wurde, erläuterte Graf.
Straftat vorgetäuscht?
Im Raum steht nun die Frage, ob als Tatvorwurf das Vortäuschen einer Straftat vorliegen könnte. Die Staatsanwaltschaft äußerte sich dazu zunächst nicht. Mehrere Medien hatten darüber berichtet. Die Polizei hatte zunächst wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Laut Polizei war die Familie an Halloween des vergangenen Jahres in Kirchseeon unterwegs gewesen, um Süßigkeiten zu sammeln. Am 3. November wollte der vierjährige Sohn einen der gesammelten Schokoriegel essen. Hierzu brach seine Mutter den Riegel eigenen Angaben zufolge auseinander - und fand, so jedenfalls hieß es damals, in dem Riegel eine etwa vier Zentimeter lange Nadel.
Den Vorfall habe die Mutter zunächst über ein Messenger-System verbreitet, erst im Nachgang sei auch die Polizei über den Vorfall informiert worden.
Bei den Ermittlungen seien keine weiteren präparierten Süßigkeiten gefunden geworden. Es könne also nicht davon ausgegangen werden, dass ein mutmaßlicher Täter in größerem Umfang mit Metallgegenständen präparierte Süßigkeiten verteilt habe. "Eine Gefahr für die Allgemeinheit bestand somit nicht", sagte Graf.