Drogenkriminalität
Order per Kurznachricht, Drogen per Post: Ehepaar angeklagt
14.04.2025, 12:25 Uhr
Ein Ehepaar aus Sachsen soll nach Bestellung per Kurznachricht europaweit Drogen verschickt haben. Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat die mutmaßlichen Drogenhändler nun angeklagt. Im Ermittlungsverfahren hätten der 34-Jährige und seine 3 Jahre ältere Frau aus Freiberg die Vorwürfe eingeräumt, teilte die Behörde in Bamberg mit. Nun entscheidet das Landgericht Bamberg über die Zulassung der Anklage. Mit dem Handel soll das Paar etwa eine halbe Million Euro verdient haben.
Bezahlung per Kryptowährung
Die Angeklagten sollen die Drogen von November 2023 bis September 2024 über einen Messengerkanal namens „Tina’s Ice Laden“ angeboten und verkauft haben. Darunter waren wohl unter anderem mehr als 12 Kilogramm Methamphetamin, über 14 Kilo Amphetamin, rund 11.000 Ecstasy-Tabletten und 150 LSD-Trips. Die Kunden sollen entweder mit einer Kryptowährung oder durch die Übersendung von Bargeld gezahlt haben. Woher die Drogen kamen, teilte die Behörde zunächst nicht mit.
Halbe Million eingenommen
Die Ermittler glauben, der Mann habe als Haupttäter den Shop betrieben, die Drogen gelagert und schließlich bei Order versendet. So soll er mindestens 500.000 Euro eingenommen haben. Der Ehefrau wird vorgeworfen, beim Versand geholfen zu haben.
Im vergangenen September durchsuchten Polizisten Wohn- und Geschäftsräume des Paares. Dabei seien Drogen und eine geladene Schreckschusspistole entdeckt worden.
Dem Deutschen wird unter anderem der bewaffnete Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Seine Ehefrau ist wegen Beihilfe angeklagt. Der Haftbefehl gegen die Deutsche wurde laut Behörde Ende November 2024 gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.