Tödlicher Unfall

Radfahrer in Bayern übersieht Autotür - und stirbt

Christian Urban

Redakteur - nordbayern.de

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1.11.2024, 14:05 Uhr
Der Mann sei seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort erlegen, teilte die Polizei mit. (Symbolbild)

© KerstinxKokoska/FUNKE Foto Services Der Mann sei seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort erlegen, teilte die Polizei mit. (Symbolbild)

Ein 54-Jähriger ist in Waldkraiburg (Landkreis Mühldorf am Inn) mit seinem E-Bike gegen eine geöffnete Autotür gefahren und gestorben. Der Mann sei seinen schweren Verletzungen noch am Unfallort erlegen, teilte die Polizei mit.

Der Radfahrer hatte demnach am Donnerstag offenbar nicht nur ein parkendes Auto übersehen, sondern auch nicht bemerkt, dass dessen Türen bereits offen standen. Der 54-Jährige prallte gegen die Fondtüre und stürzte. Die Polizei ermittelt. Ein Sachverständiger soll bei der Rekonstruktion des genauen Unfallhergangs unterstützen.

Erst am Donnerstag hatte sich Innenminister Joachim Herrmann für mehr Rücksichtnahme im Straßenverkehr ausgesprochen: "Es passieren immer noch viel zu viele schwere Radlunfälle, teils mit verheerenden Folgen für die Unfallopfer", so der CSU-Politiker. Das Innenministerium verzeichnete für das vergangene Jahr 19.455 Radunfälle - verglichen mit 2015 (15.405) ein Anstieg um gut ein Viertel. 18.145 Menschen wurden bei Radunfällen verletzt (2015: 14.039). Die Zahl der getöteten Radfahrer stieg im vorigen Jahr mit 85 demnach gar auf den höchsten Stand seit 2009 mit 97 getöteten Radfahrern im Freistaat.

Eine Studie hat ergeben, dass bei rund jedem 14. Unfall zwischen einem Auto und einem Radfahrer ein Radler mit einer sich öffnenden Autotür kollidiert - meist mit der ohne Schulterblick geöffneten Fahrertür. Diese Art von Unfall wird als "Dooring" bezeichnet. Bei diesem konkreten Unfall deutet jedoch bislang nichts darauf hin, dass die Türe unachtsam geöffnet wurde.