Überraschende Wendung

Schließung ist zu teuer: Krankenhaus in Franken macht doch weiter - keine Kündigungen

26.9.2024, 15:00 Uhr
Ursprünglich wollte die bisherige Trägerin das Krankenhaus an die Stadt übergeben, das scheiterte aber.

© NEWS5 / Pascal Höfig/NEWS5 Ursprünglich wollte die bisherige Trägerin das Krankenhaus an die Stadt übergeben, das scheiterte aber.

Entgegen der ursprünglich zum Jahresende geplanten Schließung wird das Schweinfurter Krankenhaus St. Josef weiterbetrieben. Das gab die Trägerin, die katholische Ordensgemeinschaft der Schwestern des Erlösers in Würzburg, bekannt. Grund sei, dass sie die Schließungskosten nicht aufbringen könne.

Unter anderem wären sehr hohe Fördermittelrückzahlungen nötig gewesen, heißt es. "Damit haben nun auch die verschiedenen politischen Gremien die Möglichkeit, langfristige Lösungen für die Gesundheitsversorgung auf den Weg zu bringen", sagte die Generaloberin Monika Edinger laut Mitteilung.

Stadt erteilte Absage

Die Nicht-Schließung ist nicht die erste Kehrtwende: Eigentlich wollte die bisherige Trägerin das Haus an die Stadt übergeben. Im Frühjahr erteilte die Stadt laut den Erlöserschwestern aber eine Absage, da sie sich nicht imstande sähe, das finanzielle Risiko zu tragen. Aus dem gleichen Grund habe der Bezirk Unterfranken entschieden, keine weiteren Übernahmegespräche zu führen. Daraufhin gab die Trägerin im August die Schließung bekannt.

Weiterer Streitpunkt: Schwangerschaftsabbrüche

Unter dem Titel "Schweinfurter Modell" war zuvor eine Kooperation von Stadt und Kirche diskutiert worden. Eine gemeinsame Trägerschaft von Kommune und Ordensgemeinschaft hatten die Kirchenfrauen ausgeschlossen, da sie keine Schwangerschaftsabbrüche ermöglichen wollen. Die Möglichkeit, das Krankenhaus in einer anderen Form der Kooperation weiterzuführen, war laut den Erlöserschwestern an den finanziellen Rahmenbedingungen von Land und Bund gescheitert.

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) begrüßte die Entscheidung, das Krankenhaus nicht zu schließen. Wie die Patientenversorgung langfristig gesichert wird, bleibt aber unklar. "Dass die bestehenden Strukturen angepasst werden müssen, haben die intensiven Verhandlungen zum sogenannten "Schweinfurter Modell" unmissverständlich gezeigt", so Gerlach.