Flugzeugbau

Triebwerksbauer MTU schafft Rekordjahr

19.02.2025, 08:36 Uhr
MTU Aero Engines nimmt sich nach einem operativen Milliardengewinn für 2025 mehr vor. (Archivbild)

© Sebastian Christoph Gollnow/dpa MTU Aero Engines nimmt sich nach einem operativen Milliardengewinn für 2025 mehr vor. (Archivbild)

Der Triebwerksbauer MTU hat trotz des aufwendigen Rückrufs tausender Antriebe 2024 ein Rekordjahr hingelegt. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) stieg um 28 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern in München mitteilte. Damit überschritt MTU erstmals die Milliardenmarke, und dies ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 642 Millionen Euro. 

Im laufenden Jahr soll der bereinigte operative Gewinn nun um etwa 15 Prozent steigen und damit stärker als im November angekündigt. Der Umsatz soll auf 8,7 Milliarden bis 8,9 Milliarden Euro wachsen und damit ebenfalls stärker als bisher gedacht. Grund dafür ist der erstarkte US-Dollar. Sowohl das Geschäft mit der zivilen Passagierluftfahrt als auch die sehr viel kleinere Militärsparte laufen nach Worten des scheidenden Vorstandschefs Lars Wagner sehr gut - wobei ungeachtet der unsicheren Weltlage der zivile Anteil nach wie vor schneller wächst.

2023 hatte der Rückruf der gemeinsam mit dem größeren US-Partner Pratt & Whitney hauptsächlich für den Airbus A320 neo hergestellten Triebwerke dem Münchner Unternehmen erstmals in seiner über neunzigjährigen Geschichte einen Verlust eingebracht. Derzeit sind nach den Worten Wagners noch 450 Flugzeuge wegen der Triebwerksreparaturen am Boden. Zurückzuführen ist das Problem nicht auf einen Fehler bei MTU, sondern auf ein von Pratt & Whitney verwendetes Pulvermetall. Ob MTU deswegen Kompensationszahlungen aus den USA erhält, wollte Wagner nicht sagen. 

Bereinigt um die finanziellen Folgen des Triebwerksrückrufs steigerte MTU den Umsatz 2024 um 18 Prozent auf knapp 7,5 Milliarden Euro. Damit erreichte das Unternehmen das obere Ende seiner Zielspanne und übertraf die Erwartungen von Analysten. 

Wegen der guten Geschäftslage will MTU weiter Personal aufbauen, doch wie andere deutsche Industrieunternehmen auch überwiegend im Ausland: in den USA, China, Serbien und Polen. "In Deutschland wachsen wir moderat", sagte Wagner. Ende vergangenen Jahres beschäftigte MTU weltweit knapp 12.900 Menschen, davon etwa 8.000 in Deutschland.