Monitoring gestartet

Wie geht es den Vögeln in Bayern? Knapp 300 Ehrenamtliche sind unterwegs

Antonia Plamann

nordbayern-Redaktion

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12.03.2025, 18:23 Uhr
Gut 300 ehrenamtliche Vogelschützer sind seit dieser Woche für das "Monitoring häufiger Brutvögel" unterwegs. (Symbolbilder)

© IMAGO/blickwinkel Gut 300 ehrenamtliche Vogelschützer sind seit dieser Woche für das "Monitoring häufiger Brutvögel" unterwegs. (Symbolbilder)

Seit 2004 führt der LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) das sogenannte "Monitoring häufiger Brutvögel" durch. Bei diesem werden zahlreiche Brutvögel auf ausgewählten Flächen erfasst. Hier werden nicht nur gesehene, sondern auch gehörte Vögel aufgenommen. Wie LBV und LfU in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, sind seit dieser Woche wieder rund 300 Ehrenamtliche in Bayern unterwegs, um das Monitoring durchzuführen.

Monika Kratzer, Präsidentin des LfU, erklärt: "Die Bestandsdaten aus dem Monitoring häufiger Brutvögel und verwandter Monitoring-Programme werden zum Schutz gefährdeter Vogelarten, für die nationale Biodiversitätsstrategie oder die Erarbeitung der Roten Liste gefährdeter Brutvögel benötigt".

Betrachtet werden bei diesem Monitoring nur die häufig und weit verbreiteten Vogelarten. Die Vögel, die sehr selten geworden sind, werden durch ein gesondertes Monitoringverfahren erfasst.

Erfassungsmethode

Wie der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) erklärt, finden die Erfassungen auf ein Quadratkilometer großen Probeflächen statt. Die ehrenamtlichen Helfer machen zwischen dem 10. März und dem 20. Juni vier Begehungen. In diesem Zeitraum findet die Kernbrutzeit der meisten Vogelarten statt, die im Fokus des "Monitorings der häufigen Brutvögel" stehen. Die Vogelschützer und -beobachter gehen zu Fuß eine gut drei Kilometer lange Strecke ab. Sie erfassen dabei alle wahrgenommenen Individuen der Tiere. Die Beobachtungen werden mit Artkürzeln und Verhaltenssymbolen in sogenannten "Tageskarten" vermerkt.

Vögel zeigen wie es um verschiedene Lebensräume steht

In ganz Deutschland und Europa zeigt sich allgemein, dass es Vögeln des Agrarlandes sowie Langstreckenziehern schlecht geht. Die Anzahl der Siedlungsvögel bleibt stabil. Vogelarten des Waldes werden jedoch immer mehr. So beispielsweise auch der Schwarzspecht. Das Tier baut sich im Totholz und älteren Bäumen Höhlen.

Die Zahl der Wintergoldhähnchen sinkt jedoch. So mögen diese Vögel lieber Fichten und Tannen, die jedoch durch Stürme und Borkenkäfer in den vergangenen Jahren häufig zerstört wurden. Dr. Alexandra Fink, LBV-Koordinatorin des Monitorings häufiger Brutvögel, erklärt hierzu: "Da viele Vögel spezialisiert auf bestimmte Lebensbedingungen sind, können wir aus ihren Bestandsänderungen auch ablesen, wie es um die verschiedenen Lebensräume in Bayern steht. Sowohl die Vogelwelt als auch die Natur in Gänze ist immer durch den Menschen geprägt: auf negative Weise in Form des Klimawandels oder des Verlusts des Lebensraums, aber auch positiv durch naturnahes Waldmanagement oder Nisthilfen".

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