Metall- und Elektroindustrie

43.000 Metaller in Bayern im Warnstreik

11.11.2024, 07:38 Uhr
Metaller in 117 bayerischen Betrieben im Warnstreik

© Peter Kneffel/dpa Metaller in 117 bayerischen Betrieben im Warnstreik

Vor der möglicherweise entscheidenden vierten Runde der Tarifverhandlungen für die deutsche Metall- und Elektroindustrie haben in Bayern 43.000 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit niedergelegt. IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott sagt, mit diesem Rückenwind gehe er am Abend in die Verhandlungen in Hamburg. "Jeder hat gesehen, dass die Beschäftigten auch bereit für schärfere Streikmaßnahmen sind, wenn es sein muss."

Die Tarifbezirke Küste und Bayern versuchen mit den Arbeitgeberverbänden einen Pilotabschluss für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie zu erreichen. Beide Seiten zeigten sich vorsichtig optimistisch.

Bei Audi in Ingolstadt kamen 15.000 Warnstreikende zu einer Großkundgebung zusammen. Bei BMW in München demonstrierten 4500 Beschäftigte, beim Lkw-Hersteller MAN und dem benachbarten Flugzeugzulieferer MTU demonstrierten weitere 4500 Beschäftigte für die Forderung nach für sieben Prozent mehr Lohn. In Augsburg waren laut IG Metall 5.500 Metaller im Warnstreik, in Donauwörth und bei Bosch in Bamberg je 4.000.

Bayernweit rechnet die IG Metall mit Arbeitsniederlegungen in 117 Betrieben. "Der Druck in den Betrieben ist immens. Die Menschen sind bereit, für mehr Geld zu kämpfen. Diese Signale sollten bei den Arbeitgebern ankommen", teilte IG-Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Horst Ott mit.

Pilotabschluss angepeilt

Die Tarifparteien kommen heute (16.30 Uhr) in Hamburg zusammen. Die Tarifbezirke Küste und Bayern der IG Metall sind beauftragt, gemeinsam mit den jeweiligen Arbeitgeberverbänden einen Pilotabschluss für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie anzustreben.

Vor dem Einigungsversuch lagen die Tarifparteien vor allem in der Frage der Entgelterhöhung noch weit auseinander. Beide Seiten zeigten sich vorsichtig optimistisch, dass der von Warnstreiks begleitete Tarifstreit beigelegt werden könnte.

Die bayernweit größten Kundgebungen soll es bei Audi in Ingolstadt und BMW in München geben. (Archivbild)

Die bayernweit größten Kundgebungen soll es bei Audi in Ingolstadt und BMW in München geben. (Archivbild) © Lennart Preiss/dpa