Gefängnis in Straubing
Zwei Angriffe zwischen Häftlingen in drei Tagen
17.12.2024, 16:28 UhrBei zwei Angriffen zwischen Häftlingen in einem Gefängnis in Niederbayern sollen zwei Männer verletzt worden sein, einer von ihnen schwer. In einem der Fälle ermitteln Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts, wie die Polizei mitteilte. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen am Freitag und Sonntag in Straubing gibt, war demnach Gegenstand der Ermittlungen.
Am Freitag hatte nach ersten Erkenntnissen der Polizei zunächst ein 22 Jahre alter Häftling die Zelle eines 42-Jährigen betreten. Mithäftlinge fanden den 42-Jährigen den Angaben zufolge später mit einer Platzwunde am Kopf in seiner Zelle. Er sei im Spital des Gefängnisses behandelt worden.
Zwei ähnliche Vorfälle in wenigen Tagen
Am Sonntag fanden Mithäftlinge erneut einen Verletzten in dessen Zelle. Der 46-Jährige habe mit schweren Kopfverletzungen auf dem Boden gelegen. Ersten Ermittlungen zufolge soll ein 42-jähriger Insasse an der Auseinandersetzung und dem Angriff beteiligt gewesen sein. Der 42-Jährige befinde sich inzwischen in Einzelhaft. Gegen ihn werde wegen Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Der Verletzte wurde auch zwei Tage nach dem Vorfall laut Polizei noch im Krankenhaus behandelt.
Um weitere Hinweise zu den Hintergründen des Vorfalls zu erlangen, sollte am Dienstag eine rechtsmedizinische Untersuchung des mutmaßlichen Angreifers und des Schwerverletzten erfolgen. Zu den Ergebnissen äußerte sich eine Polizeisprecherin aufgrund der laufenden Ermittlungen zunächst nicht. Auch das Motiv und der genaue Tatablauf seien Gegenstand der Ermittlungen.
Angriffe während Besuchsmöglichkeit unter Häftlingen
Der Leiter der Justizvollzugsanstalt Straubing teilte auf Anfrage mit, die Angriffe hätten sich während des sogenannten Aufschlusses ereignet, bei dem die Häftlinge einander besuchen dürfen. Zu den Hintergründen und einem möglichen Zusammenhang gebe es bislang keine Informationen. Die Vorfälle würden durch die Anstalt aber "umfassend intern aufgearbeitet".