Bootwandern als Freizeitvergnügen problematisch?
5.6.2021, 05:45 UhrManche Antworten scheinen einfach. Wenn Bootswanderer zu nahe an Nestern von Wasservögeln oder an Küken bei den ersten Schwimmversuchen vorbeifahren, kann das eine starke Störung für die Tiere bedeuten. Auch das tiefe Einstechen von Paddeln im Kies kann den Tod für Fischeier oder Libellenlarven bedeuten.
Deshalb setzt der Naturpark Altmühltal auf bessere Informationsarbeit. Dazu wurde unter anderem der touristische Bootsflyer überarbeitet und eine Vortragsreihe "Faszinierendes Leben in und an der Altmühl" ins Leben gerufen.
Doch viele Fragen sind knifflig, vor allem, wenn man es genau wissen will. Deshalb braucht es viele unterschiedliche Akteure, die sich mit den Fragestellungen beschäftigen und zusammen an Antworten und Lösungen arbeiten. Ganz aktuell wurde im Flussabschnitt Solnhofen – Dollnstein eine Zählstation von der Uni Bayreuth in Kooperation mit dem Naturpark installiert. Diese soll Aufschluss darüber geben, wie viele Boote tatsächlich pro Tag den Fluss passieren. Da für die Auswertung nur die Anzahl der Boote interessant ist, ist die Linse der Kamera so eingestellt, dass keine Personen identifizierbar sind.
Des Weiteren soll der Wasserstand und Wasserabfluss an ökologisch bedeutsamen Kiesbänken gemessen werden und in Bezug mit den Werten der automatischen Messstationen an der Altmühl (Aha, Treuchtlingen, Eichstätt) gebracht werden. Generell möchten die Naturpark-Ranger schon jetzt appellieren, bei niedrigen Wasserständen auf einen anderen Flussabschnitt auszuweichen. Dabei hat man nicht nur mehr Spaß bei der Bootstour, sondern schützt ganz nebenbei noch die Kieslückenbewohner der Altmühl und viele weitere Tierarten.
"Im Moment darf man gespannt sein, was der Sommer bringt – an Besuchern und an Ergebnissen" so Rangerin Birgitta Hohnheiser.
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